Bio-/Filmografie Dirk Lütter

Film: Die Ausbildung

Kurzvita

Regiestuhl
Regiestuhl | Bild: photos.com

Dirk Lütter studiert nach Ausflügen in die Schreinerei, in die Biolandwirtschaft und in die Lateinamerikanistik Kamera (SFOF Berlin), Regie (KHM Köln) und Drehbuch (DFFB Berlin). Parallel dazu arbeitet er bis 2000 als Kameraassistent, danach als Kameramann ("Work Hard – Play Hard", "Moruk", "Kalte Probe"), Regisseur ("50374 Erftstadt", "Die unsichtbare Hand" – First Steps Award 2007), Drehbuchautor und Dozent. 2010 realisiert er mit "Die Ausbildung" seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, der 2011 u. a. auf der Berlinale ausgezeichnet wird.

Statement

»Mit "Die Ausbildung" frage ich danach, was uns beigebracht wird, zu was wir ausgebildet werden? Warum wehren wir uns so selten, obwohl wir doch in einer freien Gesellschaft leben?

Diese Fragen waren wichtige Impulse für die Entstehung des Films, wie auch mein Unbehagen gegenüber dem System, in dem wir leben. Ein von Menschen geschaffenes System, das unter dem Primat des Profits den Einzelnen zur Nummer mit Performancediagramm degradiert, die Gefühle des Einzelnen durch allgegenwärtige Konkurrenz manipuliert und wachsende Asymmetrien innerhalb der Gesellschaft verstärkt.

Oft begegnete mir während meiner Recherche die Angst vieler Lohnabhängiger vor der Überlegenheit der Firmen und Konzerne sowie vor gesellschaftlichem Abstieg. Diese Angst erzeugt Ohnmachtsgefühle, führt dadurch zu Anpassung und zur Festigung der bestehenden Verhältnisse. Dieses Leiden an den Verhältnissen ist mir aus eigener Erfahrung bekannt.

Mit Joseph K. Bundschuh habe ich einen Hauptdarsteller gefunden, der mit offenem, ehrlichem und aufmerksamem Blick in die Welt schaut. In diesem Blick liegt mehr als Ohnmacht; es liegt darin eine Ahnung, ein Wissen, ein Erkennen der Verhältnisse. Ich hoffe, dass Jan diesem Erkennen Taten folgen lassen wird.«

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