Interview mit Chiara Schoras
Kommissarin Sonja Schwarz
Vor welcher Herausforderung steht Frau Commissario?
Sie verlässt bekanntes Terrain, um mit ihrer Familie in Bozen neu anzufangen. Aber schon an ihrem ersten Tag bemerkt sie, wie ungewohnt alles in ihrer neuen Umgebung ist. Die Menschen, die Sprache, die Umgebung sind ihr fremd und sie wird direkt ins kalte Wasser gestoßen. Schnell spürt sie, wie isoliert sie ist, beruflich wie privat. Das ist die Herausforderung, der sie sich stellen muss.
Wie würden sie ihre Kommissarin beschreiben?
Sonja ist eine messerscharfe Beobachterin. Sie nutzt ihre analytischen Fähigkeiten als Profilerin, um auch die kompliziertesten Fälle zu entwirren. Aber auch wenn sie ständig mit ihren Gedankenspielen beschäftigt ist und versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, ist sie dennoch eine empathische und einfühlsame Person, der die Schicksale, denen sie begegnet, nahe gehen.
Was hat sie dazu bewogen, die Rolle der Sonja anzunehmen?
Sonja stellt schnell fest, dass sie auf immer seltsamere Dinge stößt, sobald sie nur ein bisschen an der Oberfläche kratzt. Das gilt auch für ihre Familie wie zum Beispiel ihre Schwiegermutter, die ihr das Leben zur Hölle macht, oder ihr Mann, der ein großes Geheimnis zu haben scheint – dieses konfliktreiche Konstrukt fand ich sofort interessant.
Eine wichtige Hauptrolle in Kripo Bozen spielt die raue Bergwelt. Wie macht sich das bemerkbar?
Der Rhythmus ist auf 2000 Metern Höhe ein ganz anderer: Man muss sich den Wetterbedingungen immer wieder anpassen. Das Wetter kann von einer Stunde zur nächsten immer wieder umschwingen und man muss darauf vorbereitet sein. Wir hatten Sets, die wir nur zu Fuß erreichen konnten, weil dort keine Autos fahren dürfen. Es waren unbeschreiblich schöne Gegenden, in denen wir gedreht haben und ich hoffe es überträgt sich der Zauber, den wir dort oft erlebt haben.
Sind ihnen die Berge fremd gewesen?
Ich habe viel Zeit in den Bergen verbracht, sei es im Skiurlaub oder bei meiner italienischen Familie in Umbrien. Das faszinierende ist, dass man sich in den Bergen so klein fühlt. Aber auch, dass man so verbunden mit der Natur ist und man die Erde förmlich unter sich spürt. Wenn ich in den Bergen stehe, habe ich manchmal das Gefühl, fliegen zu können.
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