"Rationalität ist nicht zwingend meine Stärke"

Leonardo Nigro im Interview

Dem gutmütigen Poliziotto von Urbino, Roberto Rossi (Leonardo Negri), kann so schnell nichts die Stimmung vermiesen.
Dem gutmütigen Poliziotto von Urbino, Roberto Rossi, kann so schnell nichts die Stimmung vermiesen. | Bild: ARD Degeto / Gordon Mühle

Über Nacht wird aus dem einfachen Verkehrspolizisten Roberto Rossi der Ermittler in einem Mordfall. Wie meistert er diese Herausforderung?

Eigentlich hatte Roberto nie daran geglaubt, Kommissar werden zu können! Die neue Aufgabe stellt sein Leben völlig auf den Kopf. Nach und nach, ganz und gar nicht ohne Probleme nimmt er die neue Rolle schließlich an. Vielleicht hat er genau diesen "Anschubser" gebraucht. Aber die Fälle nehmen ihn auch mit, schließlich ist Roberto Rossi eben kein abgeklärter Polizist, der schon alles gesehen hat.

Roberto Rossi hat einen außergewöhnlichen Spürsinn, ist aber auch zutiefst abergläubisch. Was macht einen guten Polizisten aus?

Ein wenig mehr Sachlichkeit, mehr emotionaler Abstand zu den Ereignissen, das würde einem Polizisten bestimmt gut tun. Er muss schließlich auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Da hat Roberto Rossi noch einiges zu lernen! Aber genau diese Sensibilität und Emotionalität zeichnen Roberto natürlich auch aus – und verhelfen ihm zur Lösung der Fälle.

Sie verkörpern den Roberto Rossi mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit. Wie viel Leonardo Nigro steckt in Roberto Rossi?

Das mit der bemerkenswerten Leichtigkeit kann man von mir aus gerne so stehen lassen. – Nein, ganz im Ernst: Roberto ist zwar ein sehr genauer Beobachter, sein Entscheidungen trifft er aber vor allem aus dem Bauch heraus, er vertraut auf seine Gefühle. Das verbindet uns sicherlich – Rationalität ist nicht zwingend meine Stärke.

Sie haben einen kleinen Sohn. Wie brigen Sie Familienleben und Dreharbeiten unter einen Hut, wenn Sie beruflich längere Zeit unterwegs sind?

Das war tatsächlich das Schwierigste am Dreh für den "Urbino-Krimi", so lange von der Familie getrennt zu sein! Ich hatte 41 Drehtage und konnte nicht einfach mal für ein Wochenende nach Hause fahren. Zum Geburtstag meines Sohnes haben mich meine Freundin und der Kleine zum Glück in Urbino besucht. Die beiden waren dann natürlich auch mit am Set – beim Schlendern durch das schöne Städtchen wollte er gerne selbst den Verkehrspolizisten mimen. In den engen Gassen von Urbino nicht ganz ungefährlich!

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