Sa., 30.04.22 | 23:45 Uhr
Das Erste
Der Zürich-Krimi: Borcherts Abrechnung
Spielfilm Deutschland 2016
Thomas Borchert hat reichlich Nehmerqualitäten bewiesen, jetzt aber kommt es knüppeldick: Im FonSonic-Skandal geht es nicht mehr nur um Korruption, sondern auch um Unterschlagung. Vom Firmenkonto für "Kundenaquise" sind Millionenbeträge abgezweigt worden – entweder von ihm oder seinen beiden Kollegen Enrico Strasser und Frederic Kuhn. Der eine ist inzwischen untergetaucht, der andere hat Selbstmord begangen.
Borcherts ehemaliger Chef Zeidler möchte das nutzen, um die gesamte Schuld auf ihn abzuladen. Wenn Borchert mitspielt, gibt es einen Deal mit der Staatsanwaltschaft. Für die Bedenkzeit wieder auf freiem Fuß, muss sich der Anwalt erst einmal einen Rechtsbeistand suchen. Sein alter Freund, der Staranwalt Reto Zanger, scheint eher für die Gegenseite zu arbeiten, und dessen Tochter, die idealistische junge Anwältin Dominique Kuster, lehnt das Mandat wegen Borcherts Verwicklung in die schmutzigen Geschäfte seiner ehemaligen Firma ab. Sie lässt sich aber überreden, bei der Wiederbeschaffung gestohlener Unterlagen, die Borcherts Entlastung dienen könnten, zu helfen.
Borchert vermutet, dass der untergetauchte Strasser bei ihm eingebrochen ist, um genau dies zu verhindern. Von anderer Seite wird kurz darauf gezielt kompromittierendes Material in Umlauf gebracht: Die Zeitung des investigativen Journalisten Max Friedländer veröffentlicht auf Druck der Chefredakteurin ihnen zugespielte Fotos von Sexpartys, die Borchert, Strasser und Kuhn in Brasilien nach erfolgreichen "Geschäftsabschlüssen" gegeben haben. Diese widern nicht nur Frederics trauernde Ehefrau Isabell an, sondern auch Anwältin Dominique und Polizeihauptmann Furrer.
Dass sein Ruf ruiniert ist und er zu seinen Fehlern stehen muss, hat Borchert längst akzeptiert. Und auch, dass er auf vermeintlich alte Freunde wie Matthias Duplessis nicht zählen kann. Doch die Wahrheit will er auf jeden Fall aufdecken – koste es, was es wolle.
Mehr zu "Borcherts Abrechnung"
Reinen Tisch mit seiner Vergangenheit muss Borchert im zweiten Zürich-Krimi der neuen Reihe machen. Dabei zeigt Hauptdarsteller Christian Kohlund mit eindringlichem Spiel nicht nur die raubeinige, sondern auch die verletzliche Seite der Titelfigur. Unbeugsam findet er bei seiner Abrechnung zur Wahrheit zurück - auch wenn diese für ihn zuweilen schmerzhaft und gefährlich ist. Damit stellt Borchert den Idealismus seiner jungen Anwältin auf die Probe. Die von Ina Paule Klink verkörperte junge Juristin bildet das Gegengewicht zu dem welterfahrenen Haudegen. Unter der Regie von Carlo Rola zeigt der spannende Krimi, wie es hinter der schillernden Fassade der Finanz- und Geschäftswelt zugehen kann und wie schnell hohe Summen dazu verführen, jegliche Moral über Bord zu werfen.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Thomas Borchert | Christian Kohlund |
Dominique Kuster | Ina Paule Klink |
Dr. Reto Zanger | Robert Hunger-Bühler |
Frederic Kuhn | Janek Rieke |
Hauptmann Furrer | Felix Kramer |
Max Friedländer | Dominik Weber |
Horst Zeidler | Markus Boysen |
Matthias Duplessis | Richard van Weyden |
Isabell Kuhn | Maria Boettner |
Enrico Strasser | Kai Scheve |
Vera Laurent | Regula Grauwiller |
Regula Gabrielli | Anita Vulesica |
Juan Pablo | Iván Gallardo |
Maria | Mariana Wesley |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
---|---|
Musik: | Michael Klaukien |
Andreas Lonardoni | |
Kamera: | Nicolay Gutscher |
Buch: | Wolf Jakoby |
Regie: | Carlo Rola |
Erstausstrahlung: 05.05.2016
Kommentare