»Das beginnt mit der schieren Fülle der literarischen Vorlage von Tanja Kinkel, die ja bereits eine künstlerisch verdichtete Gestaltung der historischen Ereignisse ist. Der Versuch, dieser Materialfülle mit einer Verfilmung gerecht zu werden, wurde schon in der Stoffentwicklung zu einer abenteuerlichen Reise. Sie führte uns über Boulevards und Feldwege und manchmal auch in einen Kreisverkehr ohne erkennbare Ausfahrt. Aber, da ja am Ende bekanntlich alle Wege nach Rom führen, hat auch diese für die Reisenden – Produzentinnen, Autoren, Regisseur und Redaktionsteam – ein glückliches Ende genommen. Die Fokussierung auf die Vater-Sohn-Geschichte hat die Drehbuchentwicklung auf die Zielgerade gebracht. Hexenverfolgung und religiöser Fanatismus; der gesellschaftliche Aufstieg der Kaufleute und die Macht des Geldes; die Intrigen um die Papstwahl des Jahres 1492, aus der mit Kardinal Borgia am Ende kein Italiener, sondern ein Spanier siegreich hervorgeht – das bleibt der prall gefüllte thematische Rahmen über eine Welt im Umbruch. Erlebt durch die Perspektive eines jungen Mannes, der die Ermordung seiner Mutter rächen und den Wahnsinn der Inquisition stoppen will. Aber der Zweiteiler 'Die Puppenspieler' erzählt nicht nur von vergangenen Zeiten. Wir tauchen ein und bekommen ein Gefühl für die Bedeutung dieser Epoche und ihre Auswirkungen, die bis in unsere Gegenwart hineinreichen. Dass dies gelingt, ist dem riesigen Engagement aller Beteiligten vor und hinter der Kamera zu danken. Als Redaktion sind wir stolz auf diesen Film und freuen uns darauf, ihn an zwei Abenden im Feiertagsprogramm des Ersten den Zuschauern zeigen zu können.«