1/1

Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau (2)

Im Beisein von Aenne und Edith Schmidt wird das Titelbild für die erste Ausgabe fotografiert. | Bild: SWR / Hardy Brackmann

Im Beisein von Aenne und Edith Schmidt wird das Titelbild für die erste Ausgabe fotografiert.

Edith Schmidt hat das Mädchen, das fürs erste Titelbild posiert, geschminkt, Aenne selbst gibt ihr die Posen für den Fotografen vor.

Anders als Franz Burda es erwartete, hat seine Frau den Modeverlag mitsamt den Schulden übernommen und verhandelt auch noch knallhart mit ihm die Druckkosten für ihre Zeitschrift. Klein zu denken ist ihre Sache nicht, die Auflage wird gegenüber den Zahlen ihrer Vorgängerin deutlich erhöht: Hunderttausend Exemplare will Aenne an die Kioske bringen. Alle gemeinsam, auch Aenne selbst und Edith Schmidt, helfen mit, Etiketten mit dem neuen Titel auf die Zeitschriftenhüllen zu kleben.

Es ist geschafft: Aenne kommt mit den ersten Exemplaren der neuen Zeitschrift zu ihren Mitarbeiterinnen in den Verlag.

Sie arbeitet viel, ihre Haushälterin Martha hält ihr den Rücken frei und tröstet bei Bedarf auch mal die Söhne, wenn sie ihre Mutter vermissen.

Lise Schneegass führt der Chefin die Neuerfindung vor: Das Rädchen, mit dem die Schnittteile auf Papier übertragen werden können.

Aenne behält recht: Die erste Ausgabe erscheint und ist überraschend schnell ausverkauft.

Mindestens so erfolgreich zu sein wie ihr Mann ist ein wichtiger Antrieb für Aenne.

Verkaufserfolg ist das eine. Besondere Freude hat Aenne aber, wenn sie die nach den Schnitten genähten Kleider auf der Straße sieht. Genauso hat sie es sich erträumt …

Sie kämpft aber auch erfolgreich um die Anerkennung in der Welt der Modewochen und Haute-Couture-Designer, von denen sie sich Impulse für ihre Zeitschrift holt. Edith Schmidt und Lise Schneegass staunen über Aenne. Die hat beim Besucht der Modewoche beschlossen, der Berliner Modewelt deutlich zu verstehen zu geben, dass sie ernst genommen werden muss.

Im Beisein ihrer Mitarbeiter Lise Schneegass, Wilhelm Kemper und Edith Schmidt hat Aenne bei einer Berliner Modenschau soviele Kreationen bestellt, dass der Modeschöpfer persönlich sie als wichtigen Gast begrüßt. Und nichts anderes wollte sie erreichen …

Als sie nach wenigen Jahren für ihren Verlag ein neues Gebäude in Offenburg einweihen kann, ist dies ein großes Fest.

Selbst Franz, der die Entwicklung seiner Frau mit zwiespältigen Gefühlen beobachtet, zollt ihr seine Anerkennung.

Was allerdings an dem ambivalenten Verhältnis der beiden nicht viel ändert. Schließlich gibt es immer noch Evelyn Holler, die in Lahr in Sichtweite des Verlags wohnt. Schafft Franz es tatsächlich, sich von Effi zu trennen, nachdem er sich etliche Jahre geweigert hat, diese Beziehung aufzugeben?

Und sie, die sonst alle Prozesse jeder Ausgabe überwacht, gönnt sich endlich eine lange Urlaubsreise nach Sizilien.

Voll Vorfreude trifft die urlaubende Aenne im Haus ihres Malerfreundes Kuhn auf Sizilien ein.

Befreit vom Alltag, lernt sie bei ihrem Künstlerfreund Hans Kuhn den charmanten Italiener Massimo Russo kennen. Und verliebt sich, Hals über Kopf.

Aenne genießt Italien und ihre neue Liebe zu Massimo Russo.

Franz, vollkommen verblüfft plötzlich mit einem Geliebten seiner Frau konfrontiert, kann sie zwar nach Offenburg zurückholen. Aber Aenne ist nicht bereit, die Beziehung zu Massimo wieder aufzugeben.