Fr., 28.06.24 | 15:30 Uhr
Das Erste
Das Leben ist ein Bauernhof
Spielfilm Deutschland 2012
Villa, Segelboot, guter Job, hübsche junge Freundin – der Gewürzhändler Bernhard Stolz führt ein Leben, über das er sich eigentlich nicht beklagen kann. Gerade kommt er von einer Geschäftsreise aus Übersee zurück, da reißt ihn ein Anruf aus der Selbstzufriedenheit: Seine Schwester Marlies, die er seit zwölf Jahren nicht gesehen hat, ist verstorben. Die Bestattung findet in der bayerischen Heimat statt. Bernhard macht sich sofort auf den Weg von Hamburg nach Süddeutschland.
Unterwegs holt er seinen Bruder Hannes ab, der einst seinem tiefen christlichen Glauben folgte und nun als Mönch in einem Kloster lebt. Seit damals ist der Kontakt zwischen den beiden Männern abgebrochen, und schnell wird klar, dass ihre persönlichen Weltsichten völlig verschieden sind. Doch schon bald werden Bernhard und Hannes gezwungen, sich zusammenzuraufen: Auf der Beerdigung lernen sie ihre gemeinsame Nichte Katharina kennen, die nun ohne Mutter, aber mit einem großen Bauernhof dasteht: dem ländlichen Anwesen, auf dem auch ihre Onkel die Kindheit verbrachten.
So keimen bereits bei der Ankunft in Bernhard und Hannes längst vergessen geglaubte Gefühle auf, aber die Vernunft siegt über die Nostalgie: Bernhard legt Katharina nahe, das Gut zu verkaufen. Mit dem Geschäftsmann Alois Hirsegger, dessen Sohn Franz ein Auge auf Katharina geworfen hat, wäre bereits ein Interessent gefunden. Die trotzige 17-Jährige weiß selbst, dass sie mit der Hofarbeit und gleichzeitiger Vorbereitung auf das Abitur überfordert ist, will aber von einem Verkauf nichts wissen. So scheint für Bernhard und Hannes an dieser Stelle alles erledigt zu sein, doch in beiden regt sich das Verantwortungsgefühl. Erst recht, als sie feststellen müssen, dass der elterliche Bauernhof bei der Bank mit 300.000 Euro hoffnungslos überschuldet ist und Katharina niemals in der Lage wäre, dieses Geld alleine aufzutreiben. Die Zwangsversteigerung droht. Es muss schnell etwas getan werden – und die beiden heimgekehrten Brüder machen sich ans Werk.
Eine Familienzusammenführung der besonderen Art steht im Mittelpunkt dieser liebenswerten, von einem melancholischen Hauch durchzogenen Komödie. Mit Gefühl und behutsamem Humor zeichnet Regisseur und Drehbuchautor Thomas Kronthaler das Porträt einst miteinander verbundener Menschen, die sich durch individuelle Lebensentscheidungen entfremdet haben und den Sinn für echte Gemeinschaft erst wieder neu erarbeiten müssen. Dabei jongliert der Film spielerisch mit den Gegensätzen von Stadt, Land und Persönlichkeiten und weiß die herzlich-deftige Atmosphäre seines bayerischen Landidylls gekonnt ins Bild zu setzen. Mit Dominic Raacke und Heio von Stetten führen zwei ebenso respektierte wie einnehmende Hauptdarsteller das sympathische Ensemble an.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Bernhard Stolz | Dominic Raacke |
Hannes Stolz | Heio von Stetten |
Katharina Stolz | Katharina Leonore Goebel |
Johanna | Carin C. Tietze |
Carola | Florentine Lahme |
Banker Hübner | Stefan Murr |
Alois Hirsegger | Heinz-Josef Braun |
Franz Hirsegger | Klaus Steinbacher |
Pater Nikolaus | Roland Eugen Beiküfner |
Friedhofsarbeiter | Johannes Demmel |
Pfarrer | Peter Weiss |
Postbote | Holger Kriechel |
Gerichtsvollzieher | Wolfgang Haas |
OP-Schwester | Bea Heinz |
Amtsrichterin | Stephanie Kronthaler |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Martin Unterberger |
Kamera: | Christof Oefelein |
Buch: | Thomas Kronthaler |
Regie: | Thomas Kronthaler |
Erstausstrahlung: 25.05.2012
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