Interview

Hans Geiz (Dominique Horwitz) sagt Anna Barbara (Valerie Sophie Körfer), dass der goldene Taler in seinem Besitz ist.
Hans Geiz sagt Anna Barbara, dass der goldene Taler in seinem Besitz ist. | Bild: rbb / Michael Rahn

Wie würden Sie Ihre Rollenfigur beschreiben?

VALERIE SOPHIE KÖRFER: Anna Barbara ist mutig, einfühlsam und stellt sich ganz bewusst ihren Ängsten, indem sie es für ihr Dorf auf sich nimmt, etwas zu ändern. Sie betrachtet die Dinge realistisch und gibt sich nicht mit den Gegebenheiten zufrieden. Sie will etwas ändern und emanzipiert damit nicht nur sich selbst, sondern ist ihrer Zeit weit voraus und ein ganz wunderbares Vorbild für ihre kleine Schwester. Ein Vorbild, das jedes kleine Mädchen haben sollte.

DOMINIQUE HORWITZ: Hans Geiz ist ein Ungeist. Ein Wesen, das sich in seinen Zwängen eingerichtet und Angst vor der Freiheit hat. Sigmund Freud hätte an diesem Patienten seine wahre Freude gehabt.

STEFANIE STAPPENBECK: Monika zieht ihre beiden Töchter alleine groß und hat im Leben schon einiges mitmachen müssen. Sie liebt ihre Kinder heiß und innig und möchte sie um jeden Preis beschützen. Das macht sie zu einer etwas ängstlichen Frau, die ihren Kindern verbietet, das Dorf zu verlassen. Aus gutem Grund! Es sind schon einmal Kinder nicht zurückgekehrt. Aber auch Monika lässt sich vom Geist der Freiheit anstecken und steht später zu Anna Barbara.

Was bewegt Ihre Rollenfigur?

DENNENESCH ZOUDÉ: Die Sehnsucht nach ihren Kindern. Die Frau des Bürgermeisters möchte aktiv sein und nicht tatenlos herumsitzen und darauf warten, dass ein Wunder geschieht.

Was ist Ihnen vom Dreh besonders in Erinnerung geblieben?

VALERIE SOPHIE KÖRFER: Die Dreharbeiten in den Havelstudios sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben, da dort übergroße Requisiten eingesetzt wurden, um Justus Czaja als Putzmännchen seine entsprechende Größe zu verleihen. Aber auch an den Dreh mit den vielen wunDas Märchen vom goldenen Taler derbaren Tieren, die in „Das Märchen vom goldenen Taler“ mitgespielt haben, erinnere ich mich gerne. Insbesondere an die Vogelspinne, die im Übrigen ganz reizend war. Ihr Einsatz hat mir geholfen, nachhaltig etwas gegen meine Spinnenphobie zu tun. Wir sind gute Freunde geworden!

DENNENESCH ZOUDÉ: Es war für mich ganz besonders und ein Geschenk, in diesen historischen Kostümen und Räumen zu spielen. Bei dem Außendreh zum Wiedersehensfest wurden wir erst von einem Sturm und dann von einem starken Regenschauer überrascht. Wir Darsteller sind alle in eine Lehmhütte gerannt und haben uns wegen der Corona-Maßnahmen mit dem Kopf und Körper zur Wand gedreht. Wir müssen wie eine beleidigte Tierhorde ausgesehen haben (lacht).

STEFANIE STAPPENBECK: Es war ein Riesenspaß, die mittelalterlichen Kleider zu tragen und dem Leben in dieser Zeit nachspüren zu dürfen – verrückterweise mit dem Smartphone in der Hand! Das fühlte sich an wie eine Szene aus "Zurück aus der Zukunft". Besonders gern hatte ich auch die beiden jungen Schauspielerinnen, die meine Töchter spielten. Ich hätte sie sofort adoptiert!

DOMINIQUE HORWITZ: Gegen Ende eines sehr anstrengenden Drehtags merkte Cüneyt Kaya, unser Regisseur, dass die Energie verständlicherweise nachließ. Ich hatte einen Auftritt, in dem ich einen Saal betreten musste. Er bat mich, einen Zornesausbruch zu spielen und das gesamte Team und meine Kollegen in Grund und Boden zu schreien. Das tat ich mit großer Beherztheit und durfte in das entsetzte Antlitz des Teams und meiner Kollegen blicken. Als ein Riesengelächter aus der Regieecke erschallte, mussten dann alle lachen und wir haben sehr vergnüglich und energetisch den Rest des Pensums miteinander absolviert.

Wie verbringen Sie die Festtage? Was gehört für Sie zu Weihnachten dazu?

VALERIE SOPHIE KÖRFER: Weihnachten und die Weihnachtszeit bedeutet für mich, nach Hause zu meinen Liebsten zu kommen und das Beisammensein mit der Familie zu genießen. Ausspannen zu können und, wie es mir in diesem Jahr möglich sein wird, ein ganz besonderes Märchen anschauen zu dürfen. Ich freue mich sehr darauf und bin dankbar für diese wunderschöne Erfahrung!

DENNENESCH ZOUDÉ: Weihnachten ist für mich Familienzeit. Am liebsten sind wir alle beisammen, kochen, essen, trinken. Es ist oft auch laut, weil wir viele Spiele spielen und singen. Ich mag es sehr lebendig und liebevoll.

DOMINIQUE HORWITZ: Unsere Kinder sind schon lange aus dem Haus. Für meine Frau und für mich ist Weihnachten jetzt das Fest der Ruhe und Besinnlichkeit. Ohne Weihnachtsbaum, ohne Geschenke. Miteinander kochen, lange Spaziergänge mit den Hunden genießen, Zweisamkeit pur.

STEFANIE STAPPENBECK: Wir hängen immer ganz entspannt mit Großeltern und Geschwistern rum, essen Heringssalat, spielen Brettspiele, lesen in den Büchern, die wir uns gegenseitig schenken. Die neue Geschenkeregel, die meine Mama eingeführt hat, finde ich besonders toll: Jeder schenkt jedem nur ein Geschenk. Das sind immer noch genug Geschenke für jeden, aber wir ersticken nicht mehr in Dingen und Ansprüchen. Dieses Jahr werden wir wohl auch fernsehen: "Das Märchen vom goldenen Taler" und auch "Die Weihnachtsgans Auguste", ein Fernsehklassiker, in dem ich vor mehr als 30 Jahren die Tochterrolle innehatte.

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