Svenja Rasmussen wird gespielt von Katharina Schlothauer
„Die Neue“: Kripohauptkommissarin, eher nordisch kühl als cool, auch das übliche „Du“ der Dänen überhört sie konsequent. Ihre Rückkehr nach Flensburg – ein Glücksfall für ihren Chef, er schätzt sie als brillante Ermittlerin. Und: Sie hat eindeutig Führungsqualitäten, zeigt klare Kante und scheut keine Reibereien. Ihre sanftere, sinnliche Seite kennt nur Sanne, ihre Lebensgefährtin. Privat schultert Svenja ein großes Lebensgepäck: der Selbstmord ihres Bruders, die Psychose ihres Vaters – und offenbar ein dunkles Geheimnis, das alles umgibt.
Warum wollten Sie die Rolle der Hauptkommissarin gern spielen?
Ist doch toll, eine Hauptkommissarin spielen zu dürfen! Ich finde es wichtig, dass man Frauen in Hauptrollen in den Fokus rückt. Svenja selbst ist eine wunderbare Rolle. Es war am Anfang nicht leicht, sie zu greifen, das war Liebe auf den zweiten Blick. Aber je mehr ich mich mit der Rolle beschäftigt habe, umso mehr durfte ich entdecken, wie subtil sie ist, wieviel in der Figur steckt. Ich habe mich in sie verliebt und zugesagt.
.... subtil und nicht leicht zu durchschauen.
Svenja ist wie eine Schatzsuche, eine kleine Entdeckungsreise und total spannend für mich. Ich erkannte, wie vielschichtig diese tolle Figur ist. Sie ist sehr feinfühlig, macht viel mit sich im Inneren aus, hat Humor, verbindet sich mit anderen Menschen und kann sich sehr, sehr gut in andere Menschen einfühlen. Sie hat so etwas wie einen sechsten Sinn, ist „psychic“. Sie spürt Dinge auf einer anderen Ebene, dem muss sie unbedingt nachgehen, dafür brennt sie.
Ist sie auch jemand, der gern Verantwortung übernimmt?
Ich denke, sie kämpft mit ihrer Scham, dem Gefühl, in der Vergangenheit versagt zu haben, und sie versucht deshalb z. B. eine Erklärung für den Tod ihres Bruders zu finden, das treibt sie an. Dadurch entsteht dann auch Verantwortung – für ihren Beruf und für die Menschen, die sie umgeben. Denn das Bild, dass ihr Bruder sich umgebracht haben soll, bekommt für sie immer mehr Risse. Sie braucht Gerechtigkeit und muss dabei auch die Schuldfrage klären.
Sie haben bereits Krimi-Erfahrungen, was zeichnet den „Flensburg-Krimi“ vor allem aus?
Er ist viel mehr als ein klassischer Krimi. Das Besondere für mich waren schon die Gespräche mit Produktion, Redaktion, Autor und Regie in der Vorbereitungszeit. Es war eine wirklich gute Zusammenarbeit, es gab eine große Offenheit dafür, gemeinsam Ideen für Svenja zu entwickeln. Es geht um eine Svenja, die mit ihrem sechsten Sinn ermittelt und durch die Fälle, die sie löst, immer auch etwas über sich und ihr Leben lernt – es geht um Zwischenmenschlichkeit, also um viel mehr, als dass man „nur“ einen Fall erzählt, der irgendwie spannend sein muss.
Als Svenja Rasmussen sprechen Sie auch dänisch, haben Sie das extra trainieren müssen?
Ja, ich konnte davor tatsächlich kein Wort dänisch. Wir hatten eine Frau am Set, die ein großartiger Sprachcoach war. Mit ihr konnte ich vor dem Dreh und am Set die Sätze üben. Ich mochte es, dänisch zu sprechen.
Svenja und Antoine müssen als Team noch zusammenwachsen. Wie gut haben Sie sich jenseits der Kamera verstanden?
Eugene ist ein sehr entspannter und zugewandter Kollege. Wir haben uns am Set das erste Mal getroffen, das hat gepasst, weil Svenja und Antoine sich auch erst kennenlernen müssen. Es ist immer spannend, die Dynamik, die da entsteht, zu benutzen. Sie sollten von Anfang an harmonisch miteinander umgehen. Zwei Menschen die erst einen Umgang miteinander finden müssen, die sich im Herzen schätzen, aber im Außen herausfordern, hat mich interessiert. Anfangs ruckelt es etwas, als er sich aber an seine neue Hauptkommissarin gewöhnt, unterstützt er sie, ohne es vielleicht zu ahnen, sehr. Er berührt etwas in ihr und hilft ihr, etwas in ihrem Leben zu begreifen.
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