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Der Geruch von Erde

Der Geruch von Erde
Der Geruch von Erde | Bild: ARD

Die Agrarwissenschaftlerin Dr. Ellen Bischoff engagiert sich an einem universitären Versuchsinstitut, das von ihrem Lebensgefährten Jan Krüger geleitet wird, für neue Entwicklungen in der ökologischen Landwirtschaft. Gerade ist ihr mit einer speziellen Formel für natürlichen Kompost ein potenziell gewinnbringender Durchbruch gelungen, an dem bereits finanzstarke Investoren Interesse zeigen.

In dieser Situation erreicht sie ein Anruf aus der Heimat: Ihr verwitweter Vater Anton, der nach einem bitteren Zerwürfnis mit Ellen den familiären Bauernhof im Allgäu als Einmannbetrieb führt, hat einen schweren Herzanfall erlitten und liegt im Krankenhaus. Da ihre hochschwangere Schwester Leonie nicht in der Lage ist, die Pflege der Milchkühe zu übernehmen und sich auf die Schnelle auch kein neuer Betriebshelfer finden lässt, ringt sich Ellen schweren Herzens dazu durch, ihre Arbeit ruhen zu lassen, um sich um den heimischen Hof zu kümmern.

Es wird für sie zur Reise in eine Vergangenheit, die sie längst hinter sich gelassen glaubte: Die Weigerung des konservativen Vaters, ihr den Milchhof zu überlassen, um damit neue Wege zu gehen, war nur einer der Gründe, warum die junge Frau einst ihrer Familie den Rücken kehrte. Auch der Schmerz über die gescheiterte Beziehung zu ihrer Jugendliebe Felix Kleiber, der sie mit ihrer ehemals besten Freundin Karin betrog, schmerzt noch immer. So reißt Ellens Rückkehr bei allen Beteiligten Wunden auf: Zwar bietet Felix, der sich inzwischen von Karin getrennt hat, seine Hilfe an, wird jedoch brüsk abgewiesen. Und auch Karin, die mittlerweile als Bankberaterin tätig ist, beobachtet argwöhnisch die Bemühungen ihrer einstigen Rivalin, den Familienhof zu versorgen.

Ellen kämpft gegen Windmühlen, denn es stellt sich heraus: Der Betrieb hat horrende Schulden. Wenn Anton nicht binnen sechs Wochen einen Kredit von 71.000 Euro zurückzahlen kann, muss sein Besitz versteigert werden – und es ist ausgerechnet Karin, die von Rache und Enttäuschung getrieben auf dieser Frist beharrt. In ihrer Not entwirft Ellen einen kühnen Plan, um den Milchhof zu retten. Doch sie hat nicht mit dem erbitterten Widerstand ihres inzwischen genesenen Vaters gerechnet, der sich mit allen Mitteln gegen das Fortschrittsdenken seiner Tochter wehrt.

Ein „Heimatfilm“ im besten Sinne: Das romantische Drama von Regisseur Marcus Ulbricht begreift den Heimat-Begriff nicht als Ansammlung von Postkarten-Klischees, sondern nutzt ihn zur ernsthaften Auseinandersetzung mit einer ruralen Kultur und Lebensform, die sich in heutigen Zeiten massiven Krisen und wichtigen Neuorientierungen gegenübersieht. Der Konflikt zwischen traditioneller Landwirtschaft und ökologischen Perspektiven dient dabei als kritischer Aufhänger für eine sehr emotionale Geschichte um Liebe, Familie, Zugehörigkeit und Loyalität, bei der die Hauptdarsteller Maria Simon, Sebastian Bezzel, Muriel Baumeister und Rudolf Kowalski mit einfühlsamen Spiel überzeugen.

Für die wundervollen Bilder aus dem Allgäu zeichnet Kameramann Ludwig Franz verantwortlich.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Ellen Bischoff Maria Simon
Felix Kleiber Sebastian Bezzel
Leonie Moser Annika Kuhl
Karin Kleiber Muriel Baumeister
Anton Bischoff Rudolf Kowalski
Jan Krüger Thure Riefenstein
Simon Moser Sascha Alexander Gersak
Florian Kleiber Leo Natalis
Dr. Münchmeyer Joachim Raaf
Viehhändler Maier Bernd Dechamps
Bauer Hans Luis Lamprecht
Polizist Martin Weigel
Jonas Moser Niklas Nißl
Kamera: Ludwig Franz
Buch: Andreas Pflüger
Regie: Marcus Ulbricht
Musik: Mario Lauer
Buch: Anne-Kathrin Schulze
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