Fragen an Marco Giallini
Fragen an Marco Giallini
Die zweite Staffel von „Der Kommissar und die Alpen“ startet im Free-TV in Deutschland. Hat sich der Vice-Questore mit dem bergigen Zuhause schon angefreundet?
Nun, ich denke, im Gegensatz zu mir wird sich Rocco Schiavone nie ganz an die neue Umgebung gewöhnen.
Was unterscheidet das Aostatal – oder besser gesagt Norditalien – vom Zentrum und dem Süden Italiens?
Die Kälte! (lacht) Es hat mir sehr gefallen, in Aosta zu drehen, sowohl in der Stadt als auch in den Bergen, aber ich muss zugeben, dass es sehr hart ist, in diesem Klima zu arbeiten. Abgesehen davon gibt es keine großartigen Unterschiede, glaube ich.
In welchem Umfang spiegelt die Serie die Umstände in Italien wider? Ein Polizist, der Recht für Gerechtigkeit verbiegt, der unterschlägt, der Joints raucht. Würde dieser in der Realität nicht gefeuert werden?
Rocco ist ein menschlicher Held und neigt wie alle Menschen dazu, Fehler zu machen. Meiner Meinung nach macht dies die Figur plausibel und bringt sie den Zuschauer*innen näher. Er ist ein hochrangiger Polizeibeamter, aber auch ein Freund von Dieben. Ich bin kein Experte, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass er gefeuert werden würde, genau wie in Deutschland.
Wieso beharrt Rocco immer darauf, Vize-Questore genannt zu werden, wenn er als Commissario angesprochen wird?
Der Grund dafür ist, dass der Rang des Vice-Questore höher ist als der des Kommissars.
Die Serie lebt durch die witzigen Dialoge. Haben sie als Schauspieler irgendwelche Einflüsse darauf oder ist dies voll und ganz dem Drehbuchautor überlassen?
Die Skripte sind sehr gut geschrieben, insofern halte ich mich meistens daran. Nach Absprache mit dem Regisseur bringe ich hin und wieder auch meine eigenen Ideen mit ein.
Die Serie läuft in 75 Ländern weltweit. Bemerken Sie unterschiedliche Reaktionen oder lieben alle den unkonventionellen Polizisten?
Ich bin nicht sicher, ob jeder die Serie liebt. Trotzdem hoffe ich es.
Zum Schluss eine andere aktuelle Frage: Wie ist die derzeitige Lage in der italienischen Filmindustrie? Gibt es eine vorsichtige Rückkehr zur Normalität oder herrscht noch ein Stillstand bezüglich des Filmens? Wie haben Sie persönlich die letzten Monate erlebt?
Zum Glück bin ich ein populärer Schauspieler und habe es irgendwie durch diese Zeit geschafft. Das Filmen beginnt mittlerweile wieder mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen und meine Gedanken sind bei all den Menschen im Show-Geschäft, bei generell allen, die schnellstmöglich wieder zurück in ihre Arbeit finden müssen.
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