Fragen an Golo Euler
Konstantin und Julika begegnen sich zufällig in der Straßenbahn, und Konstantin möchte sie spontan gern wiedersehen – was fasziniert ihn an Julika?
Konstantin ist jemand, der gut mit dem Herzen sieht, und in Julika erkennt er auf den ersten Blick eine seelische Verwandtschaft, die ihn fesselt und nicht mehr loslässt.
Julika rettet ihn vor den Kontrolleuren, indem sie ihm ihre Fahrkarte zuschiebt. Hand aufs Herz – wurden Sie schon mal ohne Fahrschein erwischt?
Einmal? Also ich bin eigentlich Fahrradfahrer, war ich schon immer, aber früher, als ich studiert habe, muss ich zugeben, hat mich doch das ein oder andere Mal das Wetter oder die frühe Stunde oder sogar die Faulheit die U-Bahn nehmen lassen, und als Student hatte ich wirklich nicht viel Knete …
In Julikas Haus kommt es zu peinlichen Situationen mit dem nackten Konstantin, weil die Schwiegereltern einfach so hereinplatzen. Was war Ihr eigener peinlichster Moment?
Oh da gibt’s einige, ich bin ein leidenschaftlicher Fettnäpfchensammler! Beim Zelten nachts schreiend aus dem Zelt gerannt, weil irgendein Tier in meinen Schlafsack gekrochen ist, nackt ausgezogen und in die Glut vom Lagerfeuer gestolpert, um nur ein Beispiel zu nennen.
Konstantin führt ein sehr unkonventionelles, ungebundenes Leben, liebt seine Freiheit über alles. Wie frei kann man überhaupt sein – und wo endet sie? Bedeutet grenzenlose Freiheit nicht auch Egoismus?
Ohne zu viel verraten zu wollen, kann man ja sagen, dass er seine Freiheit eben doch nicht über alles liebt. Ich glaube aber daran, dass ein bisschen Egoismus durchaus etwas Gutes ist, weil man am besten für seine Mitmenschen ist, wenn es einem selbst gut geht. Die Kunst der Zwischenmenschlichkeit besteht in meinen Augen dann darin, herauszufinden, wieviel genug ist, und das Glück des Anderen mindestens auf dieselbe Stufe zu stellen wie das eigene.
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