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Ludwig II.

Voller Idealismus besteigt Ludwig im Alter von 18 Jahren den bayerischen Thron. In einer Zeit, in der Krieg und Armut allgegenwärtig sind, träumt er von einer besseren Welt und möchte seine Macht dafür einsetzen, dass sein Volk in Frieden und Glück leben kann. | Bild: BR/Bavaria Film/Warner Bros. / Stefan Falke

Voller Idealismus besteigt Ludwig im Alter von 18 Jahren den bayerischen Thron. In einer Zeit, in der Krieg und Armut allgegenwärtig sind, träumt er von einer besseren Welt und möchte seine Macht dafür einsetzen, dass sein Volk in Frieden und Glück leben kann.

Sein Reich soll zum Mittelpunkt der Schönheit werden, Kunst und Kultur sollen aufblühen, statt in Waffen möchte Ludwig die Staatsgelder in Theater, Musik und Bildung investieren.

Er liebt die Opern Richard Wagners, seine Leidenschaft und Bewunderung für seine Werke und deren Sagenwelten sind so groß, dass er den umstrittenen Komponisten an seinen Hof holt.

Er stürzt sich mit großem Interesse ins politische Geschäft, besetzt mit den Jahren wichtige Posten des Hofstaats mit Vertrauten und schmiedet Allianzen. Er trifft sich mit Napoleon III. im Schloss Versailles. Doch die Umstände seiner Zeit sind gegen ihn.

Den Frieden, den er sich für sein Volk wünscht, findet er für sich selbst nicht, zu tief sind die Abgründe seiner Seele, die ihn quälen und verzweifeln lassen. So wird sein geliebtes Reich in Kriege mit Preußen und Frankreich gedrängt und erleidet bittere Niederlagen.

Ludwig II. ringt mit seinen Gefühlen. Er fühlt sich zu seinem Stallmeister Richard Hornig hingezogen, kann und will aber nicht offen zu seiner Homosexualität stehen.

Um seine eigentlichen Gefühle zu tarnen und dem Ruf eines Königs gerecht zu werden, will er heiraten. Seine Wahl fällt auf Sophie von Bayern, mit der er sich bereits gut versteht und verstanden fühlt.

Sophie spürt, dass der König sie nicht von ganzem Herzen liebt. Sie klagt ihr Leid ihrer Schwester Sissi, der Kaiserin von Österreich. Noch in der Verlobungsphase wird die Hochzeit mit Ludwig II. abgesagt.

Ludwig II. träumt weiter von einer unbeschwerten Zukunft mit Richard Hornig.

Seine Hochzeit platzt, seine Minister versagen ihm die kostspielige Förderung Wagners und sein Bayern muss sich den Plänen Otto von Bismarck unterordnen. Er fühlt sich zum Scheitern verurteilt und missverstanden.

Desillusioniert flüchtet Ludwig aus einer Welt, die nicht die seine ist, erbaut sich mit seinen Schlössern ein Traumreich der Fantasie, und zieht sich immer weiter zurück. Auf dem Alpsee, gegenüber seines Schlosses Neuschwanstein, lässt er nur für sich Wagner-Opern aufführen, verschuldet sich immer mehr und wird entmündigt. Sein Leben endet mit einem Tod, der wie Ludwig selbst bis heute "ein ewig Rätsel" bleibt.