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Nirgendwo in Afrika

Nirgendwo in Afrika: Jettel Redlich (Juliane Köhler) und ihre Tochter Regina (Karoline Eckertz) sind endlich angekommen im afrikanischen Exil.
Ab 1938 darf Walter Redlich seinen Beruf nicht mehr ausüben. Der jüdische Anwalt flieht nach Kenia, wohin seine ebenfalls jüdische Frau Jettel und Tochter Regina ihm nur widerstrebend folgen. Sie fühlen sich wie im Exil.  | Bild: ARD Degeto/Constantin Film

Spielfilm Deutschland 2001

Ab 1938 darf Walter Redlich seinen Beruf nicht mehr ausüben. Der jüdische Anwalt flieht nach Kenia, wohin seine ebenfalls jüdische Frau Jettel ihm nur widerstrebend folgt. Jettel fühlt sich in erster Linie als deutsche Staatsangehörige und dann erst ihrer Religion zugehörig. Dass man sie in ihrer Heimat verfolgen wird, kann sie sich nicht vorstellen – die Reise nach Afrika ist in ihren Augen ein Kurztrip.

Statt des erbetenen Eisschranks packt sie lieber ihr Porzellanservice und ein neues Abendkleid ein. Mit dem bescheidenen Dasein im Busch, wo ihr Mann als Verwalter einer maroden Farm arbeitet, kann sie sich nicht anfreunden. Dagegen blüht ihre introvertierte Tochter Regina in der Fremde erst richtig auf. Sie verfällt dem Zauber Afrikas, lernt die Sprache und findet im einheimischen Koch Owuor einen Freund, der sie in die Geheimnisse seiner Kultur einführt. Mit Ausbruch des Kriegs treffen schockierende Nachrichten aus Deutschland ein. Jettel, die sich von Walter immer mehr entfernt hat, wird bewusst, dass das Leben im Exil ein Geschenk ist.

Allmählich findet das Paar wieder zueinander. Nach Kriegsende wird Walter ein Posten als Richter in Frankfurt angeboten. Zwölf bewegte Jahre sind inzwischen vergangen, in denen Jettel und Regina Kenia schätzen gelernt haben. Die beiden wissen nicht so recht, ob sie in das Land zurückkehren wollen, in dem die Mörder ihrer Eltern noch leben.

Caroline Link führt den Zuschauer ins Herz des afrikanischen Kontinents. Ihre eindrucksvolle Verfilmung des autobiografischen Weltbestsellers von Stefanie Zweig zeichnet ein realistisches Bild vom Leben jüdischer Flüchtlinge im Exil – ohne Postkarten-Idyllen à la "Jenseits von Afrika". Merab Ninidze und Juliane Köhler spielen ein Paar auf der schwierigen Suche nach sich selbst. Nicht zuletzt dank Gernot Rolls beeindruckenden Landschaftspanoramen wurde "Nirgendwo in Afrika" mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Jettel Redlich Juliane Köhler
Walter Redlich Merab Ninidze
Walter Süßkind Matthias Habich
Owuor Sidede Onyulo
Regina Redlich (jung) Lea Kurka
Regina Redlich Karoline Eckertz
Max Gerd Heinz
Ina Hildegard Schmahl
Liesel Maritta Horwarth
Käthe Regine Zimmermann
Dienstmädchen Klara Gabrielle Odinis
Frau Sadler Bettina Redlich
Inge Julia Leidl
Elsa Konrad Mechthild Großmann
Musik: Niki Reiser
Kamera: Gernot Roll
Buch: Caroline Link
Regie: Caroline Link
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