Statements
Statement von Elena Uhlig
Tine ist eine starke, durchsetzungsfähige Frau, die ganz klar ihre Ziele verfolgt. Als Agentin muss man eben manchmal sagen, wo es lang geht und wo nicht. Künstler sind wankelmütig und brauchen eine starke Führung und Hand wie die von Tine. Aber natürlich erwartet sie auch, dass man loyal hinter ihr steht. Von Anfang an hat sie Julis Karriere aufgebaut, was nicht immer einfach war. Hinter ihrer manchmal harten Schale steckt eine liebevolle Person, die weiß, wo es langgeht. Wischiwaschi geht nicht, wenn man im Musikbusiness überleben möchte. Schöne junge Frauen gibt es genügend, man braucht etwas Besonderes und das hat Tine fest im Blick und weiß, wie sie es umsetzen kann. Tine wird als kompromissloser Blutsauger dargestellt, dabei würden viele gerne von ihr gemanagt werden. Denn wer, wenn nicht Tine, kann einem zu einer Arenatour verhelfen? Tine ist froh, dass es sie selber gibt und würde es sie nicht geben, müsste man sie erfinden. Denn eigentlich ist sie der Star.
Statement von Ferdinand Seebacher
Mateusz’ Vorgeschichte hat ihn sehr geprägt und ihn dazu gebracht Medizin zu studieren. Sein Interesse an diesem Fach geht über ein Wissenschaftliches hinaus, und seine Triebfeder war immer der persönliche Hintergrund. Julis Geschichte berührt etwas in ihm, lässt ihn genauer aufhorchen und dabei öffnet er sich auch auf persönlicher Ebene. Ihre Zielstrebigkeit, ihre bedingungslose Hingabe zu ihrer Profession, der Mut und das Durchhaltevermögen faszinieren ihn dabei sehr und plötzlich hegt er Gefühle, die er strickt versucht zu unterdrücken. Das gelingt ihm nur leider nicht. Menschen zu helfen und ihnen eine Perspektive zu geben, wenn der medizinische Fall besonders schwer wiegt, ist seine Leidenschaft, seine Berufung. Es ist eben nicht nur ein Beruf, ein Job, sondern vieles mehr. Man könnte sagen eine Lebensaufgabe und sein berufliches Schicksal.
Statement von Stefan Bühling | Regie
Die Herausforderung bei solchen Themen ist natürlich immer die Balance zwischen Unterhaltung und einer gewissen Tiefe im Film auszuloten. Dafür ist natürlich auch der Humor wichtig. In ihren Handlungen haben Menschen gerade in „Stresssituationen“ doch auch häufig eine gewisse Komik. Wenn der Zuschauer diese auch in dem Film entdeckt, freut es mich natürlich. Wobei für mich bei diesem Film die Vater-Tochter- Beziehung im Vordergrund steht und weniger der medizinische Aspekt, der natürlich den nötigen Druck auf die Hauptfiguren herstellt. Mich hat besonders gereizt zu erzählen, wie zwei Menschen, deren Beziehung eigentlich nicht mehr vorhanden ist, sich über die gemeinsame Leidenschaft zur Musik wiederfinden. Ironischerweise hat genau diese Leidenschaft in der Vergangenheit dazu geführt, dass das Verhältnis der beiden, wenn auch durch die Mutter, auseinander ging. Es zeigt sich in dem Film, was Menschen verbinden kann und das im Zwischenmenschlichen durchaus Spielräume sind, Fehler wieder gut zumachen. Darauf baut ja auch der Song von Juli auf. Sehr glücklich bin ich in dem Zusammenhang, dass wir für den Film mit Vanessa Mai und Axel Prahl zwei echte Musiker gewinnen konnten, so war es möglich die Musikszenen wahrhaftig zu erzählen und nicht auf irgendwelche Playbacks zurückgreifen zu müssen. Das gibt in meinen Augen dem Film die nötige Authentizität, womit auch die Beziehung von Juli und Wim glaubwürdig wird.
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