Im Gespräch mit Regisseur Jochen Alexander Freydank

Ralf Sommer (Jan Messutat, links) schildert Erhardt (Maximilian Brückner) und Birgit (Verena Altenberger) die Lage in der Höhle.
Ralf Sommer schildert Erhardt und Birgit die Lage in der Höhle. | Bild: BR/ARD Degeto/Senator Film Produktion / Felix Vratny

Regisseur Jochen Alexander Freydank

"Ein Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, erfordert einen besonders sensiblen Umgang mit Charakteren und Fakten. Man geht dann einen schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität. Ich wollte mit diesem Film nah an der Realität sein, nah am Leben sein. Dies sollte auch bei den Darstellern, im Look und im Lichtkonzept zu spüren sein.

Ich wollte die Besonderheiten und die Schönheit einer Höhle zeigen und einen wirklich echten Höhlenfilm inszenieren. Es geht neben dem existenziellen Kampf um ein Menschenleben auch um die Faszination dieser ganz eigenen Welt. Dinge geschehen dort langsamer, Stille kann hörbar sein. Das spürte ich selbst in der Hektik eines Drehs.

Bei der Entscheidung, wo und wie man eine Höhle erzählen kann, sind wir einige Umwege gegangen, um am Ende da zu landen, wo wir gelandet sind: in realen Höhlen. Das war herausfordernd. Bei diesem Dreh wurden Dinge normal, die bei anderen Drehs eher der Extremfall sind. Schauspieler und Technik in schwindelerregender Höhe, Wasser, Schlamm. Wir alle wussten, dass Höhlen durch Wasser entstehen, aber wenn es dann kommt, ist es doch sehr herausfordernd. Gemeinsam haben wir das gemeistert. Das war nichts für Leute mit Platzangst, es war physisch extrem hart, es war kalt und dunkel.

Film ist Teamarbeit, und wir waren ein großartiges Team. Für so einen Film braucht man besondere Darsteller. Und die hatte ich hier. Ich wollte eine Geschichte inszenieren, die ganz real in diesem unserem Land erzählt wird, in der es auch um Dinge wie Bürokratie und menschliches Versagen geht. Was kostet ein Menschenleben? Was kann man gemeinsam erreichen? Für mich wirklich wichtige Fragen: gerade in der heutigen Zeit."

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