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Der Hodscha und die Piepenkötter

Die Komödie zum Ernst der gegenwärtigen Lage

Lautringen ist eine typische mittelgroße Stadt in Nordrhein-Westfalen. Bald steht die Nominierung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl an, und die amtierende Bürgermeisterin Ursel Piepenkötter gibt sich siegessicher | Bild: WDR / Martin Valentin Menke

Lautringen ist eine typische mittelgroße Stadt in Nordrhein-Westfalen. Bald steht die Nominierung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl an, und die amtierende Bürgermeisterin Ursel Piepenkötter gibt sich siegessicher

Doch ihr innerparteilicher Konkurrent Dr. Schadt nutzt den eigentlich längst abgesegneten Neubau der heruntergekommenen Moschee, um sich seinerseits in Stellung zu bringen.

Lockt die "dubiose Riesen-Moschee" der türkischen Gemeinde nicht auch dubiose Leute an? Islamisten? Salafisten? Terroristen?

Ursel Piepenkötter, ebenso machthungrig wie trinkfest, sieht keine andere Möglichkeit, als sich mit Unterstützung ihres multifunktionell einsetzbaren Assistenten Meyer selbst des "Problems" anzunehmen und den Bau erst einmal zu stoppen.

Doch die Rechnung hat sie ohne den neuen Geistlichen der türkischen Gemeinde gemacht, den Nuri Hodscha.

Durchaus zu Gute kommt ihm, dass er ein mindestens genauso großes Schlitzohr ist wie die Frau Bürgermeisterin. Beide greifen zu immer drastischeren Mitteln, um ihr Ziel zu erreichen. Kuhhandel, Erpressungen, ein überdimensionales Kreuz und der ohrenbetäubende Ruf des Muezzin – zum Einsatz kommt, was Erfolg verspricht, sogar vor bewusstseinserweiternden Keksen wird nicht zurückgeschreckt.

Befeuert wird das Duell der beiden Hitz- und Dickköpfe von den Extremisten der jeweiligen Lager, die den vermeintlichen "Kulturkampf" für ihre Zwecke nutzen wollen, ...

Osmans Gattin gibt Rätsel auf. Das erste lautet: Wie sieht sie eigentlich aus? Ihr Sittenstrenger Gatte achtet sehr darauf, dass niemand sie unverschleiert zu sehen bekommt. Nicht minder interessant ist die Frage, ob in der Burka tatsächlich eine Frau steckt, die bereit ist, ihr Leben lang unterwürfig das zu machen, was ihr Mann von ihr verlangt (nämlich so ziemlich alles). Sagen wir mal so: Cicek ist moderner, als man annehmen könnte. Und sie hat keine Scheu, die Pläne ihres Mannes zu durchkreuzen.

Während die Streitigkeiten eskalieren und die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten immer näher rückt, kommen sich Ursels pubertierender Sohn Patrick und Nuris Tochter Hülya nah und näher – und ...

... geraten naturgemäß zwischen die Fronten der Moscheebefürworter und deren Gegner.