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Die Auferstehung

Papa ist tot. Seit Jahren wollte er mit seinen Kindern nichts mehr zu tun haben, weil sie mit seiner Lebensführung nicht einverstanden waren. Jetzt alarmiert Tochter Linda die drei Brüder Joschi, Jakob und Uli, und alle versammeln sich samt Ehepartnern Fred und Franziska am Totenbett, das in diesem Fall ein neues rotes Sofa mitten im Wohnzimmer des Elternhauses ist. | Bild: SWR / Christiane Pausch

Papa ist tot. Seit Jahren wollte er mit seinen Kindern nichts mehr zu tun haben, weil sie mit seiner Lebensführung nicht einverstanden waren. Jetzt alarmiert Tochter Linda die drei Brüder Joschi, Jakob und Uli, und alle versammeln sich samt Ehepartnern Fred und Franziska am Totenbett, das in diesem Fall ein neues rotes Sofa mitten im Wohnzimmer des Elternhauses ist.

Der Vater, früher Chefarzt, seit Jahren verwitwet und zuletzt an Parkinson leidend, hatte eine überbordende Altersvirilität entwickelt, in der seine Pflegerin eine nicht geringe Rolle spielte. "Die ungarische Hure" wird die Frau in Papas Leben deshalb von den Geschwistern genannt, die befürchten, dass ihr Erbe an diese Frau gehen könnte.

Zwischen Mitte 50 und Mitte 60 haben sie ihr Leben in Abgrenzung zur strebsamen Elterngeneration geführt. Nun könnten sie einen Erbteil gut gebrauchen. So beginnt eine intensive Suche nach dem Testament, um es gegebenenfalls gleich wieder verschwinden zu lassen.

Franziska fühlt sich verpflichtet, am Totenbett ihres Schwiegervaters für ein wenig Pietät zu sorgen.

Linda versucht, ihren kleinen Bruder Uli zu trösten, der Probleme in seiner Ehe hat.

Fred überbrückt die Wartestunden mit der ein oder anderen Flasche Tokayer aus den Vorräten des Schwiegervaters, die Brüder Uli, Joschi und Jakob eher mit der Frage, was der Tod des Vaters für sie bedeutet.

Die erzwungene Wartezeit in Gesellschaft der väterlichen Leiche presst aus den Geschwistern mehr von ihren Lebensgeschichten heraus, als diese eigentlich preisgeben wollen. Joschi betont seine Treue zu den altlinken kämpferischen Positionen, Selbstversorger Uli betrauert das Zerbrechen seiner Kleinfamilie und glaubt seiner Schwester Linda nicht, dass sie ihn wirklich trösten will, und Jakob gibt den Bohemien, den nichts erschüttern kann. Da ist Fred froh, noch Rotwein gefunden zu haben …

Linda ist die Managerin unter den Geschwistern und wild entschlossen, das Erbe des Vaters vor der "ungarischen Hure" zu retten, deren Existenz sie tief kränkt.

Als es ausgerechnet in einem Moment eines emotionalen Ausbruchs an der Tür klingelt, erschrecken Fred, Linda, Jakob, Joschi und Franziska.

Max Schmeler ist eingetroffen und wendet sich als erstes dem Totenbett seines Freundes zu. Joschi, Fred, Uli, Linda und Jakob interessiert etwas ganz anderes.

Endlich ist der Anwalt Max eingetroffen. Jakob, Franziska, Joschi, Uli, Linda und Fred versuchen ihre Vorbehalte gegen Lindas ehemaligen Verlobten beiseite zu lassen und sich auf die Testamentsfrage zu konzentrieren.