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Weitere Darsteller und ihre Rollen

In "Der Hodscha und die Piepenkötter"

Osman (Hasan Ali Mete) kann es kaum glauben: Schon wieder ist er übergangen worden! Dabei wäre er als Vertreter der reinen Lehre doch geradezu prädestiniert, Hodscha zu sein! Kein Wunder also, dass er auf Nuri Hodscha gar nicht gut zu sprechen ist ("ein Freund der Deutschen ist er, gibt Frauen die Hand, legt den Koran zu liberal aus, es ist eine Schande"). Als Ursel Piepenkötters Rivale Dr. Schadt ihn für eine Intrige gewinnen will, die den verhassten Konkurrenten beseitigen könnte, wittert Osman seine Chance. | Bild: WDR / Martin Valentin Menke

Osman (Hasan Ali Mete) kann es kaum glauben: Schon wieder ist er übergangen worden! Dabei wäre er als Vertreter der reinen Lehre doch geradezu prädestiniert, Hodscha zu sein! Kein Wunder also, dass er auf Nuri Hodscha gar nicht gut zu sprechen ist ("ein Freund der Deutschen ist er, gibt Frauen die Hand, legt den Koran zu liberal aus, es ist eine Schande"). Als Ursel Piepenkötters Rivale Dr. Schadt ihn für eine Intrige gewinnen will, die den verhassten Konkurrenten beseitigen könnte, wittert Osman seine Chance.

Florian Meier, gespielt von Eric Klotzsch, hat es als Ursel Piepenkötters Assistent nicht immer leicht. Besonders die unerbittlich eingeforderten Fußmassagen bereiten ihm Kummer (von der Überprüfung des bürgermeisterlichen Atems auf Mundgeruch einmal ganz abgesehen). Doch egal, was die Chefin auch will, der karrierebewusste Meier steht Gewehr bei, nun ja, Fuß. Es sei denn, die hübsche Rathausangestellte Kira erscheint auf der Bildfläche. Dann wird der junge Mann auf einmal ganz fahrig – wenn er doch nur nicht so schüchtern wäre!

Fabian Busch ist Dr. Schadt – der Gegenspieler der amtierenden Bürgermeisterin ist ein Rechtspopulist, wie er im Buche steht. Um an die Macht zu kommen, ist er sich für nichts zu schade – sein Kalkül: Wenn der Streit um die Moschee erst mal so richtig eskaliert, hat er als strammer Islamkritiker freie Bahn in Richtung Bürgermeisteramt. Also schürt er Ängste, mobilisiert "besorgte Bürger", macht Stimmung, wo er nur kann. Einziges Problem: Der Hodscha erweist sich als – O-Ton – "cleverer Kanacke". Damit hat Dr. Schadt nicht gerechnet. Na gut, dann muss er halt zu noch drastischeren Methoden greifen.

Seit dem Tod seines Vaters lebt Patrick, gespielt von Damian Hardung, allein mit seiner Mutter, zu der er ein angespanntes Verhältnis pflegt. Schon immer hat sie nur an ihre politische Karriere gedacht und sich nicht genug um ihre Familie gekümmert, das steht für ihn fest und das nimmt er ihr übel. Der Streit eskaliert, als sie ihm Hülya madig machen will, die Tochter des Hodscha, in die er sich verliebt hat. Ihre Vorurteile, ihr Duell mit dem Hodscha – all das ist Patrick zuwider. "Ich schäme mich, Dein Sohn zu sein" – dieser Satz trifft Ursel Piepenkötter schwer.

Während Patrick allein mit seiner Mutter lebt, lebt Hülya (Yeliz Simsek) allein mit ihrem Vater: Der Nuri Hodscha und seine Frau haben sich getrennt, für ihn ist sie gestorben. Doch Hülya liebt ihre Mutter und hat den Kontakt zu ihr immer aufrechterhalten. Sie liebt aber auch ihren Vater – und sie liebt Patrick, was die Sache erst so richtig kompliziert macht. Die Aufmerksamkeit des wahrscheinlich coolsten und bestaussehenden Jungen ihrer Schule hat sie geweckt, weil auch sie cool und souverän und clever und witzig ist. Und das als Kopftuchmädchen!

Osmans Gattin Cicek, gespielt von Serim Kayik, gibt Rätsel auf. Das erste lautet: Wie sieht sie eigentlich aus? Ihr Sittenstrenger Gatte achtet sehr darauf, dass niemand sie unverschleiert zu sehen bekommt. Nicht minder interessant ist die Frage, ob in der Burka tatsächlich eine Frau steckt, die bereit ist, ihr Leben lang unterwürfig das zu machen, was ihr Mann von ihr verlangt (nämlich so ziemlich alles). Sagen wir mal so: Cicek ist moderner, als man annehmen könnte. Und sie hat keine Scheu, die Pläne ihres Mannes zu durchkreuzen.