Interview mit Richard Harrington
Chief Inspector Tom Mathias
"Inspector Mathias – Mord in Wales" gehört zu den großen britischen Serienerfolgen der letzten Jahre. Wodurch unterscheiden sich die Ermittlungsmethoden von Chief Inspector Mathias von denen anderer Kommissare? Was macht die Serie einzigartig und so erfolgreich?
Ich glaube, Mathias‘ Mitgefühl hat eine ebenso große Bedeutung wie sein Streben nach Gerechtigkeit. Er begleitet seine Kriminellen nahezu bis hinter die Gitter und achtet darauf, dass es ihnen gut geht, bevor er die Tür abschließt. Das Genießen des Erfolgs überlässt er jedoch anderen.
Nach und nach werden in der Krimireihe Einzelheiten aus Tom Mathias‘ Vergangenheit enthüllt. Welche Auswirkungen hat seine Vergangenheit auf seine Persönlichkeit und auf seine polizeilichen Ermittlungen in Aberystwyth?
Manchmal frustriert es mich ein bisschen, dass Mathias‘ Ängste und sein seelischer Schmerz die Serie etwas zu dominieren scheinen. Jeder Mensch hat seine eigenen Probleme und genau diese machen Mathias zu etwas Besonderem! Er hat sein eigenes Kind im Stich gelassen und ich persönlich habe ein großes Problem damit. Er ist von seiner Arbeit abhängig und ich glaube, es erfordert gewisse Opfer, um diesen Job machen zu können. Mathias wird sich dessen wahrscheinlich jede Nacht bewusst werden. Er macht mich momentan sehr wütend, aber morgen werde ich ihn wieder lieben.
Die Krimireihe spielt im walisischen Hinterland – fernab von Metropolen, in einem anderen Kulturkreis. Welche Rolle spielt das karge Hinterland für die Dramaturgie und für Chief Inspector Mathias?
Die Geschichten wurden durch das raue und kontrastreiche walisische Landschaftsbild inspiriert. Hinzu kommt ein sturmerprobter Hauptcharakter, mit einem raffinierten Stil und einem mitfühlenden Gemüt und man hat ein gemäßigtes Drama, bereit zum Ausbruch, zur Überflutung, das mühelos an einem vorbeizieht.
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