»In der ersten Szene des von Holger Karsten Schmidt geschriebenen Films 'Der Anschlag' sehen wir Hannah Wagner mit der Fähre eintreffen. In der letzten Szene des von mir beigesteuerten dritten Films mit Hanna Wagner ('Im Namen des Vaters') bekommt sie ihr neues Zuhause in Schwanitz. Ein zentrales Motiv dieser drei neuen Filme ist also ihre Ankunft, mit der ja für den Zuschauer wie für unsere Figuren eine Menge Fragen einhergehen. Gleich die wichtigste davon beantwortet Hauke direkt am Anfang, indem er Hannah nur den kleinen Beistelltisch im Revier zuweist. Damit ist klar: Hannah kann und wird natürlich nie ein Ersatz für Lona Vogt sein. Aber das will sie zum Glück auch gar nicht. Die von Jana Klinge verkörperte Polizistin verfügt nämlich über eine ganz eigene Farbe, einen ebenso eigenen Stil und, wie sich herausstellen wird, auch über eine eigene Vergangenheit, die sie im Laufe des zweiten Filmes einholen wird.
Was Hauke und Hannah betrifft, spiegelt "Conny & Maik' in gewisser Weise das Thema des Anfangsfilms wider. Während Hauke in 'Der Anschlag' merkt, dass er Hannah vertrauen kann, ist es bei 'Conny & Maik' genau andersherum: Hannah verschweigt Hauke wichtige Informationen und muss lernen, dass Vertrauen immer auf Gegenseitigkeit beruht. Bei der Konzeption dieser Geschichte habe ich mir erlaubt, den Kompass der Reihe etwas nach Westen auszurichten und einen uramerikanischen Mythos nach Schwanitz zu verlegen. Unter der Regie von Nina Wolfrum ist daraus meiner Meinung nach ein spannender, emotionaler und vor allem auch konsequent zu Ende erzählter Western geworden.
Mein zweites Buch für diese Trilogie thematisiert ein weiteres (und vorerst wohl letztes) Mal Haukes Vergangenheit als verdeckter Ermittler. Doch nicht nur die Mafia spielt hier eine Rolle. Auch ein abgeschnittener Daumen, ein falscher Anwalt, eine psychisch kranke Freundin von Jule sowie der liebe Gott persönlich haben kurze Gastauftritte. Mit dessen Mithilfe haben wir es dann schließlich auch geschafft, den Film trotz Corona rechtzeitig fertigzustellen. Und das hat sich nicht nur deswegen gelohnt, weil ich diese schön schräge Glaubensfabel ganz sicher bei keinem anderen deutschen Format hätte unterbringen können. 'Nord bei Nordwest' bleibt eben auch mit neuer Besetzung ein Unikat.«
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