Sa., 17.11.12 | 13:30 Uhr
Das Erste
Pfarrer Braun: Heiliger Birnbaum
Bischof Hemmelrath (Hans-Michael Rehberg) ist in heiliger Aufregung: Seine ersehnte Ernennung zum Kardinal steht kurz bevor. Damit nur ja keine Klagen entstehen, versetzt Monsignore Mühlich (Gilbert von Sohlern) den kriminalisierenden Pfarrer Braun (Ottfried Fischer) nach Ribbeck ins Havelland. Seit 100 Jahren gab es hier kein Verbrechen mehr. Außerdem ist in der protestantischen Hochburg echte Missionsarbeit gefragt. Es gibt hier keine Katholiken, keine katholische Kirche und folglich auch kein Pfarrhaus. Braun und seine Haushälterin Margot Roßhauptner (Hansi Jochmann) beziehen ihr Quartier im „Gasthof zum Birnbaum" bei der schwangeren Wirtin Eva Lehmkuhl (Anna Böttcher). Evas Mann Malte (Martin Feifel), der Bruder des Gemeindepfarrers, veranstaltet historische Kutschfahrten für Theodor-Fontane-Liebhaber. Lokale Attraktion ist die evangelische Kirche mit einer ausgesprochen weltlichen „Reliquie": Überreste jenes Birnbaums, der durch Fontanes Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" berühmt wurde, locken Touristen aus aller Welt an. Als Braun auf der Flucht vor einem Unwetter die Kirche betritt, bricht vor seinen Augen der protestantische Pastor Lehmkuhl (Michael Brandner) während der Predigt tot zusammen. Eines der Birnenstückchen, die zum Abendmahl anstelle der Hostie gereicht wurden, war offenbar vergiftet. Als am nächsten Tag auch der Fontane-Baum verschwunden ist, fällt der Verdacht auf William Fontaine (Wilfried Hochholdinger): Gegen den Willen des Pastors wollte der Hotelier den Baumstumpf in seinem „Schlosshotel Fontaine" als Touristenmagnet aufstellen. Auch der zwielichtige Apotheker Dr. Wendriner (Hans Peter Korff), der den Baum klonen wollte, hat ein Motiv. Kommissar Geiger (Peter Heinrich Brix) ist jedoch überzeugt, dass Lehmkuhls Mutter (Ingeborg Krabbe) ihren Sohn aus ödipalen Motiven umbrachte. Als auch die Mutter tot aufgefunden wird, erscheint diese Hypothese zweifelhaft. Braun nimmt erst einmal eine ordentliche Prise Schnupftabak und zerbricht sich die Birne. Allmählich kommt er einem ausgesprochen protestantischen Verbrechen auf die Spur, an dem sogar Martin Luther nicht ganz unschuldig ist.
„Heiliger Birnbaum": Nach dem Mord an einem evangelischen Pastor im Havelland vermutet Kommissar Geiger ödipale Motive. Da muss Pfarrer Braun erst einmal für Klarheit sorgen. In der Rolle des bibelfesten Hobbyermittlers entfacht der populäre Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer einmal mehr ein Feuerwerk komisch-passender Sinnsprüche: „Ich denke, also birn ich". In den weiteren Rollen sind die bewährten Darsteller Hansi Jochmann als erstes Stalking-Opfer von Ribbeck, Hans-Michael Rehberg als leidgeprüfter Bischof, Peter Heinrich Brix als begriffsstutziger Kommissar Geiger und Gilbert von Sohlern als Monsignore Mühlich zu sehen. Auch die Episodenrollen sind prominent besetzt mit Martin Feifel, Michael Brandner, Wilfried Hochholdinger, Ingeborg Krabbe und Anna Böttcher. Wolfgang F. Henschel inszenierte am Originalschauplatz im havelländischen Ribbeck.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Pfarrer Braun | Ottfried Fischer |
Margot Roßhauptner | Hansi Jochmann |
Armin Knopp | Antonio Wannek |
Kommissar Geiger | Peter Heinrich Brix |
Bischof Hemmelrath | Hans-Michael Rehberg |
Priester Mühlich | Gilbert von Sohlern |
Malte Lehmkuhl | Martin Feifel |
Thomas Lehmkuhl | Michael Brandner |
Eva Lehmkuhl | Anna Böttcher |
Lukas Lehmkuhl | Patrick Mölleken |
Muttchen Bollmann | Ingeborg Krabbe |
William Fontaine | Wilfried Hochholdinger |
Dr. Wendriner | Hans Peter Korff |
Klaus Pausewang | Hans-Jürgen Schatz |
Nonne | Dani Ela Colantuono |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Martin Böttcher |
Kamera: | Randolf Scherraus |
Buch: | Cornelia Willinger |
Stephan Reichenberger | |
Regie: | Wolfgang F. Henschel |