Der Fall Jenny Böken – eine Chronik
5. September 1989
Geburtstag von Jenny Böken: Kindheit und Jugend in Teveren/Geilenkirchen bei Aachen, beide Eltern sind Lehrer. Jenny ist im Chor, Heimatverein und DLRG engagiert und will schon früh Ärztin in der Dritten Welt werden.
1. Juli 2008:
Eintritt in die Marine mit dem Ziel, bei der Bundeswehr ein Medizinstudium aufzunehmen.
3./4. September 2008
Tod während einer Fahrt auf der Gorch Fock in der Nordsee, Umstände unklar, laut Obduktion vermutlich durch Ertrinken.
15. September 2008
Bergung der Leiche Jenny Bökens durch das Forschungsschiff "Walther Herwig III" nordwestlich von Helgoland. Januar 2009 Die Staatsanwaltschaft Kiel stellt das Verfahren ein, Jenny Böken sei einem "tragischen Unglücksfall" erlegen.
November 2009
Gründung der Jenny-Böken-Stiftung, die sich um die Familien von getöteten oder gefallenen Soldaten kümmert.
Oktober 2011
Die Staatsanwaltschaft Kiel lehnt Wiederaufnahme des Falles ab.
Juni 2012
Das Oberlandesgericht Schleswig-Holstein weist ein Klageerzwingungsverfahren durch die Eltern zurück.
Oktober 2014
Ein versorgungsrechtliches Entschädigungsverfahren nach dem Soldatenversorgungsgesetz hat vor dem Verwaltungsgericht Aachen keinen Erfolg.
November 2014
Beschwerde der Eltern beim Bundesverfassunsgericht wird nicht zugelassen.
September 2016
Letztinstanzlich weist auch das Oberverwaltungsgericht Münster einen Entschädigungsanspruch der Eltern in Höhe von 20.000 Euro ab. Es habe keine "besondere Lebensgefahr" bei dem fraglichen Wachdienst von Jenny Böken bestanden.