Brasch
Claudia Michelsen als Doreen Brasch
Zur Rolle
Hauptkommissarin Doreen Brasch, um die vierzig, legt Wert darauf, dass sie von allen Kollegen nur mit ihrem Nachnamen angeredet wird. Brasch besitzt eine herausragende emotionale Intelligenz, hat ein außerordentlich gutes Gespür für Menschen und ist eine hervorragende Ermittlerin am Tatort. Sie folgt ihrer Intuition und liegt häufig damit richtig, wenn auch nicht immer. Die Kehrseite der Medaille ist, dass sie manchmal dazu neigt, sich leidenschaftlich zu verrennen und auch mal in die falsche Person zu verbeißen.
Brasch hat einen eigenen Kodex, wenn es um die Einhaltung von Gesetzen geht. Ihre Verhörmethoden überschreiten gelegentlich die Grenzen des Erlaubten, wenn Gefahr im Verzug ist. Sie weiß, dass geltendes Recht und Gerechtigkeit auch in Widerspruch zueinander geraten können. Recherche am Computer hasst sie, ebenso stundenlange Lagebesprechungen oder endlose Ausführungen über eine DNA-Analyse, aber sie ist eine hervorragende Schützin und kennt sich sehr gut in Ballistik aus. Brasch ist eine physisch aktive Figur, wenn nötig durchaus auch rabiat. Aufgewachsen ist sie in einem Kinderheim in Ostberlin, ihre Eltern hat sie nie kennengelernt. Brasch lebt in keiner festen Beziehung.
Zur Person
Claudia Michelsen, geboren am 4. Februar 1969 in Dresden, erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Ein erstes Engagement bekam sie an der Berliner Volksbühne. 1991 engagierte sie Jean-Luc Godard für "Allemagne neuf zero/ Deutschland Neu(n) Null", 1995 wurde sie für ihre Rolle im Fernsehspiel "Das schafft die nie" mit dem Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Kino- und Fernsehfilme. 1996 spielte sie unter der Regie von Heinrich Breloer in "Das Todesspiel", übernahm 2000 die Hauptrolle im Kinofilm "Drei Chinesen mit dem Kontrabass", spielte in "Der Tunnel" (2001) und war in "Der Anwalt und sein Gast" (2003) zu sehen. Mit Regisseur Peter Keglevic drehte sie u. a. "Das Kanzleramt" (2005), worin sie als außenpolitische Beraterin auftrat, und "Blackout" (2006). Viele Rollen spielte sie im "Tatort", bleibt aber auch dem Kino mit u. a. "Paulas Geheimnis" (2006) oder "42Plus" (2007) treu. Unter Johannes Grieser stand sie bei "Die Entführung" (2007) und "Der Kronzeuge" (2007) vor der Kamera.
Für ihre Rolle als Bettina Kramer in "12 heißt: Ich liebe dich" wurde sie 2008 sowohl für den Deutschen Fernsehpreis als auch für die Goldene Kamera als "Beste Deutsche Schauspielerin" nominiert. 2009 spielte sie in Sönke Wortmanns Kinofilm "Die Päpstin" und verkörpert seit 2009 die Kommissariatsleiterin Ann Gittel in "Flemming". In der Reihe "Bloch" überzeugte sie 2010 in der Folge "Die Geisel". Für ihr herausragendes Spiel in dem ARD-Fernsehzweiteiler "Der Turm" wurde sie mit dem Hessischen Filmpreis, der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Michelsen macht zudem Lesungen und spricht sehr erfolgreich Hörbücher ein. Sie unterstützt seit Jahren die Arche in Meißen bei Dresden.