Neuer Schauplatz – neue Köpfe
Claudia Michelsen und Sylvester Groth ermitteln als Kommissare in Magdeburg
Sie ist lässig, manchmal zu lässig – zumindest, was ihre Kleidung angeht. Er ist ein akribischer Tüftler – stets korrekt und diszipliniert. Die beiden zusammen ergeben ein Team, das sich hervorragend ergänzt: Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und Hauptkommissar Jochen Drexler (Sylvester Groth). Die neuen MDR-"Polizeiruf"-Kommissare werden ab diesem Jahr in Magdeburg ermitteln.
Die beiden Hauptkommissare werden als gleichwertige Ermittler fungieren. Dabei sind Brasch und Drexler in ihren Charakteren grundsätzlich verschieden. Sie ist impulsiv, überschreitet Grenzen und Gesetze, wenn sie so dem Täter schneller auf die Spur kommt – Drexler hingegen, der aus Magdeburg stammt, überprüft jedes auch scheinbar noch so unwichtige Detail gründlich und achtet auf die Einhaltung der Vorschriften.
Der "Polizeiruf 110" aus Magdeburg wird sich auch politischen Themen widmen. Eine Tendenz, die sich im privaten Umfeld von Hauptkommissarin Brasch spiegelt. So wird Brasch im ersten Fall ihrem Sohn gegenüberstehen, der vor zwei Jahren ins rechtsextreme Milieu abtauchte. Eine Konfrontation, die nicht ohne Folgen bleiben wird. Die erste Folge mit Brasch und Drexler wird im Mai/Juni dieses Jahres gedreht. Die Ausstrahlung im Ersten ist für Herbst 2013 geplant.
Stolz und erfreut zeigt sich MDR-Fernsehfilmchefin Jana Brandt zur Wahl der neuen Kommissare:
Autoren des ersten Magdeburger "Polizeirufes" sind Christoph und Friedemann Fromm. Friedemann Fromm führt gleichzeitig Regie. Er ist ebenso Autor und Regisseur des vom MDR koproduzierten Fernsehfilms "Nacht über Berlin", den Das Erste am 20. Februar sendet. Für seine Arbeiten wurde Friedemann Fromm international und national ausgezeichnet – u. a. mit dem Emmy-Award und dem Grimme-Preis.
Die Darsteller im neuen "Polizeiruf" aus Magdeburg
Claudia Michelsen
Claudia Michelsen, geboren am 4. Februar 1969 in Dresden, erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Ein erstes Engagement bekam sie an der Berliner Volksbühne. 1991 engagierte sie Jean-Luc Godard für "Allemagne neuf zero/ Deutschland Neu(n) Null", 1995 wurde sie für ihre Rolle im Fernsehspiel "Das schafft die nie" mit dem Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Kino- und Fernsehfilme. 1996 spielte sie unter der Regie von Heinrich Breloer in "Das Todesspiel", übernahm 2000 die Hauptrolle im Kinofilm "Drei Chinesen mit dem Kontrabass", spielte in "Der Tunnel" (2001) und war in "Der Anwalt und sein Gast" (2003) zu sehen. Mit Regisseur Peter Keglevic drehte sie u. a. "Das Kanzleramt" (2005), worin sie als außenpolitische Beraterin auftrat, und "Blackout" (2006). Viele Rollen spielte sie im "Tatort", bleibt aber auch dem Kino mit u. a. "Paulas Geheimnis" (2006) oder "42Plus" (2007) treu. Unter Johannes Grieser stand sie bei "Die Entführung" (2007) und "Der Kronzeuge" (2007) vor der Kamera. Für ihre Rolle als Bettina Kramer in "12 heißt: Ich liebe dich" wurde sie 2008 sowohl für den Deutschen Fernsehpreis als auch für die Goldene Kamera als "Beste Deutsche Schauspielerin" nominiert. 2009 spielte sie in Sönke Wortmanns Kinofilm "Die Päpstin" und verkörpert seit 2009 die Kommissariatsleiterin Ann Gittel in "Flemming". In der Reihe "Bloch" überzeugte sie 2010 in der Folge "Die Geisel". 2012 erhielt sie für ihre Rolle in dem Fernsehzweiteiler "Der Turm" den Hessischen Filmpreis.
Sylvester Groth
Sylvester Groth, geboren am 31. März 1958, stammt aus Jerichow und lebt heute in Berlin. Er absolvierte eine Lehre als Elektromonteur, studierte dann von 1977 bis 1980 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin (später: Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch"). Zu seinen früheren Kinoarbeiten zählen Frank Beyers "Der Aufenthalt" (1983), Joseph Vilsmaiers "Stalingrad" (1993) und Ottokar Runzes Produktion "Der Vulkan" (1999). Zuletzt sah man ihn u. a. in "Buddenbrooks" (2008) von Dr. Heinrich Breloer und in "Inglourious Basterds" (2009) von Quentin Tarantino auf der Leinwand. Auch fürs Fernsehen drehte Groth viele historische Stoffe, darunter 2001 der Ost-West-Spionagefilm "Romeo" (Regie: Hermine Huntgeburth) und die Axel Springer-Story "Der Verleger" (Regie: Bernd Böhlich), "Das Wunder von Lengede" (2003, Regie: Kaspar Heidelbach) und "Beate Uhse – Das Recht auf Liebe" (2011, Regie: Hansjörg Thun).
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