Hintergrund: Die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft
Ökologischer Landbau bezeichnet die ressourcenschonende Herstellung von Lebensmitteln auf Basis naturschonender Produktionsmethoden. Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen dabei im Vordergrund. Auf den Einsatz bestimmter Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Gentechnik verzichtet die ökologische Landwirtschaft. Außerdem dürfen die Nahrungsmittel keine Geschmacksverstärker oder künstliche Konservierungsstoffe beinhalten.
Der Markt für Bio-Lebensmittel ist einer der wenigen Wachstums-Segmente im deutschen Lebensmittelmarkt mit einem Jahreszuwachs um 1–5 Prozent. Der ökologische Landbau gewann vor allem in den 1970er und 1980er Jahren an Bedeutung. Nachdem 1984 erste gemeinsame Richtlinien zum Ökolandbau in Deutschland verabschiedet wurden, gründete sich 1988 die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) als Dachverband der Anbauverbände.
In den kommenden Jahren verbreitete sich der ökologische Landbau schnell. Einen entscheidenden Beitrag hierzu leisteten die großflächigen ostdeutschen Betriebe sowie die staatliche Förderung seit 1989. 1991 wurden erstmals gesetzliche Standards für Bioprodukte, zunächst für pflanzliche und seit 1999 auch für tierische Erzeugnisse, festgelegt. Im Jahr 2000 wurde ein europäisches Biosiegel eingeführt, das freiwillig verwendet werden konnte. 2010 wurde es durch ein neues ersetzt, mit dem seitdem alle Bioprodukte gekennzeichnet werden müssen. Das 2001 eingeführte deutsche Biosiegel verliert damit an Bedeutung. 2002 löste sich die AGÖL auf und wurde durch den branchenübergreifenden Spitzenverband aller Anbau-, Verarbeitungs- und Handelsverbände "Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft" (BÖLW) ersetzt.
Eine bedeutende Rolle für die weitere Entwicklung des Ökolandbaus in Deutschland spielte das "Bundesprogramm ökologischer Landbau" (BÖL), seit 2011 "Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Wirtschaft (BÖLN)", über das Mittel zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft vergeben werden.
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