Interview mit Verena Altenberger

Verena Altenberger
Verena Altenberger wird die Nachfolgerin von Matthias Brandt. Ab 2019 ermittelt sie als Hauptkommissarin Elisabeth Eyckhoff in München. | Bild: BR / Markus Konvalin

Beschreiben Sie bitte Elisabeth Eyckhoff. Was ist das Besondere an ihr?

Meine Figur Elisabeth Eyckhoff ist eine verhältnismäßig junge Ermittlerin und – im Vergleich zu anderen Polizeirufen oder Tatorten – ist sie eine Streifenpolizistin. Genaugenommen Polizeioberkommissarin im höheren Dienst, aber auf Streife unterwegs. Das macht sie besonders. Sie bekommt den ersten Fall eigentlich nur durch Personalmangel zugeschanzt. Vor allem interessiert mich der Charakter, weil sie eine junge Frau ist, die oft die Erfahrung macht, unterschätzt zu werden – nicht ganz so ernst genommen zu werden, wie sie es verdient. Und es ist eine junge Frau, die in einem Beruf arbeitet, in dem sie oft mit der dunklen Seite unserer Gesellschaft konfrontiert ist, die vielen Menschen in anderen Berufen verborgen bleibt. Sie hat aber für sich beschlossen, ein gutes Leben zu leben und sich von diesem Beruf und von allem, was er mit sich bringt, ihre positive Art und ihre Lebensfreude nicht nehmen zu lassen. Für mich ist sie ein sehr lebensbejahender Mensch.

Wie fühlt es sich für Sie an, Ermittlerin im Münchner Polizeiruf zu sein?

Für mich eine Herausforderung und eine sehr, sehr große Ehre, in dieser Reihe aufzutauchen. Und mit "Reihe" meine ich sowohl den Polizeiruf München an sich, als auch die Liste renommierter Schauspieler, die die Rolle bisher verkörpert haben. Es ist für mich auch besonders schön in München zu arbeiten, weil München für mich schon immer so eine Art Sehnsuchtsort war. Wenn man in Salzburg aufwächst, ist München die nächste große, aufregende Stadt, die sich aber auch gleichzeitig ein bisschen nach Heimat im weitesten Sinne anfühlt. Ich fühle mich wahnsinnig wohl in München und bin sehr glücklich, hier jetzt einige Zeit verbringen zu dürfen.

Wie gehen Sie an eine solche Rolle heran? Was ist Ihnen wichtig beim Entwurf dieser Figur?

Ich bin an die Rolle der Elisabeth rangegangen wie an alle Charaktere, die ich bisher gespielt habe und zwar mit sehr intensiver Vorbereitung. Ich habe mich in diesem Fall sehr intensiv mit der klassischen Polizeiarbeit auseinandergesetzt. Da hatte ich Hilfe in Form einer sehr tollen Polizistin aus Hamburg, mit der ich mich öfter treffen durfte und die mir mit ganz viel Rat und Tat zur Seite stand. Das bedeutete für mich aber auch die Auseinandersetzung mit vermeintlichen Banalitäten, die für mich aber natürlich völlig außergewöhnlich waren wie zum Beispiel: Wo hängt was am Waffengurt? In welcher Situation lege ich die Waffe ab und wohin? Wie funktioniert das Spind-System in der Polizeiinspektion? Also der nüchterne Alltag, der eine Figur dann auch mit dem entsprechenden Leben und der richtigen Ausstrahlung ausstattet. Gleichzeitig hieß die Vorbereitung für mich aber auch sehr viel Innenschau in die Figur zu betreiben, da das natürlich ein Charakter ist, der mich jetzt hoffentlich länger begleiten wird. Das heißt, zu schauen: Wo kommt sie her? Wer ist diese Frau? Das ist natürlich variabel, je nach den Geschichten, die auf sie zukommen, aber ich denke doch, dass es wichtig ist da ein sehr genaues Grundgerüst zu haben, mit dem man arbeitet und aus dem sich der Antrieb der Figur speist.

Wie war die Zusammenarbeit mit dem Darsteller des Polou, Dennis Doms?

Fantastisch! Also, das ist ein junger Mann, der mich komplett begeistert hat. Ein Naturtalent, ein lieber Mensch, ein verständnisvolles Wesen, ich bin ganz begeistert. So professionell, als hätte er bereits zwanzig Filme gedreht. Nachdem ich bei "Die beste aller Welten" schon so ein fantastisches, unglaubliches Filmkind haben durfte, war das ein erneutes Geschenk. Die Zusammenarbeit war wahnsinnig bereichernd, beruhigend und inspirierend.

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