Trauer um Jörg Hube
Der Schauspieler und Kabarettist starb im Alter von 65 Jahren. In der Nacht von 18. auf 19. Juni 2009 erlag Jörg Hube einem Krebsleiden.
Jörg Hube wurde am 22. November 1943 in Neuruppin/Brandenburg geboren. Er wuchs in München auf und besuchte die Otto Falckenberg Schule und das Mozarteum Salzburg. In den siebziger Jahren gehörte er dem Münchner Kabarett "Die Hammersänger" an. Ab 1973 war Hube auf der Bühne der Münchner Kammerspiele zu sehen, deren Ensemble er mit Unterbrechungen 25 Jahre lang angehörte. 1975 entstand seine Kabarettfigur "Herzkasperl", seither galt Hube als einer der besten Kabarettisten im deutschsprachigen Raum.
2001 wechselte er mit Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel. Neben seiner Arbeit auf den Theater- und Kabarettbühnen entdeckte Jörg Hube seine Leidenschaft für Fernsehen und Film.
Mit dem Bayerischen Rundfunk verbanden Jörg Hube neben seiner Hörfunktätigkeit zahlreiche Fernseharbeiten wie die Münchner Polizeichronik "Löwengrube", in der er Vater und Sohn Grandauer verkörperte. Hube drehte unter der Regie bedeutender Regisseure wie Edgar Reitz ("Heimat, eine deutsche Chronik", 1984), Rainer Wolffhardt ("Löwengrube", 1989), oder Franz Xaver Bogner ("Das ewige Lied",1997) und arbeitete ebenso mit Filmemachern der jungen Generation wie zuletzt mit Matthias Kiefersauer ("Das große Hobeditzn", 2007).
Jörg Hube war voller Pläne. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Beatrix Doderer stand er immer wieder mit dem Programm "Sugardaddy" auf der Bühne.
In diesem Jahr freute sich Jörg Hube auf sein Debüt als neuer Ermittler im Münchner "Polizeiruf 110". Ein Film konnte fertig gestellt werden, er gehört nun zum Nachlass des großen Schauspielers.
Jörg Hube wurde sowohl als Kabarettist als auch für seine Theater- und Filmarbeit vielfach preisgekrönt. Unter anderem erhielt er den deutschen Kleinkunstpreis, den Theaterpreis der Stadt München und den Adolf-Grimme-Preis. 2009 erhielt er den Ehrenpreis des Bayerischen Kabarettpreises.
Filmografie (Auswahl)
"Polizeiruf 110: Klick gemacht", Regie: Stephan Wagner, (2009), "Franzi", Regie: Matthias Kiefersauer (2009) "Tatort: Der oide Depp", Regie: Michael Gutmann (2008), "Die Geschichte vom Brandner Kaspar", Regie: Joseph Vilsmaier (2008), "Das große Hobeditzn", Regie: Matthias Kiefersauer (2007), "Sophie Scholl", Regie: Marc Rothemund (2004), "Das ewige Lied", Regie: Franz Xaver Bogner (1997); "Der schönste Tag im Leben", Regie: Job Baier (1996) "Abgetrieben", Regie: Norbert Kückelmann (1992), "Heimat", Regie: Edgar Reitz (1984), "Löwengrube", Regie: Rainer Wolffhardt (1987-91), "Die Chinesen kommen", Regie: Manfred Stelzer (1986), "Andreas Vöst", Regie: Eberhard Itzenplitz (1979), "Kreutzer", Regie: Klaus Emmerich (1976), "Das feuerrote Spielmobil "(1972-81), "Rosa und Lin", Regie: Klaus Emmerich (1971/72).
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