»Als ich den prima Titel "Die robuste Roswita" las, dachte ich, dass es sich dabei auch um den Namen einer Briefmarke handeln könnte. Verwundert hat mich der Titel nicht wirklich, da für mich "Die robuste Roswita" nach "Der irre Iwan", bei dem ich zuvor Regie führte, eine ganz natürliche Fortsetzung der Weimar-Saga ist. Die am Ende sehr plausible Absurdität der Geschichte, die große Not der Figuren und ein smartes, unaufgeregtes Ermittlerteam haben mich an der "Roswita" besonders gereizt.
Wieder am Set in Weimar zu sein, hat sich ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt. Wir hatten in ähnlicher Konstellation schon 2015 den "Irren Iwan" gedreht, dadurch war die Freude aufeinander groß und vor allem ehrlich. Und das Hotelzimmer war auch dasselbe.
Die Dreharbeiten einer Kloßmanufaktur sind etwas Besonderes, denn so eine Manufaktur will behutsam angegangen werden. Wir sind in Heichelheim sehr offen und großzügig empfangen worden, die Manufaktur bleibt aber ein fragiles Gebäude mit strengen hygienischen Anforderungen, an die wir uns natürlich gehalten haben. Man gewöhnt sich aber schnell daran, dass ein ganzes Team in weißer Schutzkleidung und mit roten Kopfbedeckungen durch die Kartoffeln stolpert.
Der Umstand, dass alle Drehbücher von denselben Autoren stammen, gibt "Weimar" für mich eine klare Identität. Der sehr spezielle Ton von Andreas Pflüger und Murmel Clausen in Kombination mit dem Duo Nora Tschirner und Christian Ulmen gibt so viel vor, da kann man beim Drehen in Spielfreude baden. Und es bleibt immer genügend Platz für Skurriles. Das Besondere am Format "Tatort" ist, dass die Reihe im Wesentlichen aus vielen Einzelstücken besteht, die alle unterschiedliche Färbungen und Ausrichtungen aufweisen. Weimar ist nicht Hamburg, nicht Dortmund und auch nicht Dresden. Weimar ist Weimar.«
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