Christian Ulmen
Dabei seit: 2013
Der 1974 geborene, fast immer optimistische und positive Kriminalhauptkommissar hat ein Faible für Literatur und Deutsche Geschichte. So wie er zwischen den Zeilen die interessantesten Gedanken der Schriftsteller entdeckt, versucht er auch in seiner kriminalistischen Arbeit jedes Detail zu beachten, um die Gedanken der Täter und Opfer rekonstruieren zu können.
Dazu interessiert er sich sehr für das sogenannte "Sprachprofiling", das er auch im gesprochenen Wort anzuwenden versucht. Er achtet auf Floskeln, Redewendungen, linguistische Eigenheiten, die ihm verraten, ob sein Gegenüber die Wahrheit sagt, etwas erfindet oder gar auswendig gelernt hat. Das damit verbundene Interesse, anderen Menschen zuzuhören, kommt wiederum bei Frauen extrem gut an, gerade bei denen, die man nicht auf den ersten Blick mit Lessing unter eine Decke stecken würde. Dabei hat er keine Masche, sondern hört einfach nur gut zu und hakt emphatisch bei Details nach, die andere Männern gerne überhören und -sehen.
Sein Gespür für die unscheinbaren Kleinigkeiten ist sich auch in der ermittlerischen Arbeit von Vorteil. Lessing legt sich lieber ein Mosaik, um es dann in Ruhe zu betrachten und seine Schlüsse zu ziehen, als blindlings der ersten Spur zu folgen.
Leider fehlt ihm auf der Gegenseite dafür die Sensibilität, die Gefühle seines Gegenübers richtig zu lesen, mangelt es ihm an Empathie. Doch dieses Defizit gleicht zum Glück Kira aus. Die ihm zudem auch auf die Sprünge hilft, wenn er gerade mal wieder fünf neue Theorien in seinem Kopf hat und sich nicht entscheiden kann, ob er nun zur Tat schreiten soll. Dabei ist er jedoch nicht verkopft und kauzig, sondern einfach nur unentschlossen.