»In unserer Geschichte geht es nur vordergründig um eine Künstliche Intelligenz. Eigentlich geht es um uns selbst. Sobald wir Programmen oder Maschinen ein Bewusstsein zusprechen, müssen wir uns unwillkürlich mit uns selbst und jahrhundertealten Fragen auseinandersetzen: Was ist Gut und Böse? Was bedeutet ethisches Handeln?
1966 schrieb der Informatiker Weizenbaum ein Computer-Programm namens ELIZA. Es war in der Lage, Sätze, die von Probanden eingegeben wurden, als Frage umzuformulieren. So konnte es über einen begrenzten Zeitraum hinweg Gespräche simulieren. Mit Künstlicher Intelligenz hatte dieses Programm nichts zu tun. Dennoch waren einige Probanden der Überzeugung, dass die Maschine ihre Probleme verstehen würde. Die Künstliche Intelligenz als Blackbox. Als Projektionsfläche unserer eigenen Sehnsüchte und Ängste. Unter diesem Blickwinkel haben wir uns der Thematik und auch den Figuren der Geschichte angenähert.
Da ist zum Beispiel Melanie, ein junges, einsames Mädchen, das glaubt in MARIA eine Freundin gefunden zu haben. Oder Anna, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, die in MARIA den ersten Schritt zur Weiterentwicklung des menschlichen Geists sieht. Und nicht zuletzt auch unsere Helden, Batic und Leitmayr, die hoffen, mithilfe von MARIA ein Verbrechen aufklären zu können.«
»MARIA ist ein Computerprogramm aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, das aus drei Komponenten besteht: Komponente eins ist eine semantische Suchmaschine, die gesprochene Wörter in digitale Texte umwandeln und einen möglichen Sinn durch den Abgleich mit gigantischen Datenbanken erstellen kann.
Komponente zwei besteht aus einem Gesichtserkennungsprogramm, das Emotionen erfassen und in positive und negative Reaktionen unterteilen kann. Komponente drei wiederum umfasst einen Algorithmus für bestärkendes Lernen, der Komponente eins und zwei zusammenführt, indem er mithilfe von Komponente eins rudimentäre Gespräche mit menschlichen Probanden führt und deren Reaktion mithilfe von Komponente zwei analysiert. Erfolgt eine Belohnung in Form einer positiven Bewertung, wird eine Verknüpfung erstellt, auf die Komponente eins wiederum zugreifen kann, so dass sich MARIA auf ihre Gesprächspartner nach und nach einstellen und auch immer komplexere Gespräche führen kann.«
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