Mo., 28.11.11 | 21:00 Uhr
HR Fernsehen
Schöner Sterben
Fernsehfilm Deutschland 2003
Der Tod ist nichts Außergewöhnliches in einem Altersheim, auch nicht in der Ludwigshafener Villa Grünwald. Marina Corteses Leben jedoch hat kein natürliches Ende gefunden, sie wurde mit Absicht die Treppe hinuntergestoßen. Die Ermittlungen Lena Odenthals beginnen mit einer Überraschung:
In Grünwald steht die Kommissarin vor ihrer Tante Emma Odenthal. Seit einem Streit vor vielen Jahren hatten die beiden keinen Kontakt mehr und Emma, die inzwischen gelähmt ist, lehnt auch jetzt jede Verständigung mit Lena ab. Mit dieser Haltung lähmt sie nicht nur ihr Wiedersehen mit Lena, sondern auch die Ermittlungen, denn Emma war die beste Freundin der Toten und hat die Leiche gefunden. Immerhin erfährt Lena, dass Marina Cortese eine stattliche Reihe von Liebschaften hatte. In der Nacht ihres Todes wollte sie sich mit einem neuen Verehrer treffen. Doch niemand scheint diesen Verehrer zu kennen.
Die Bewohner von Grünwald leben glücklich und zufrieden, aber häufig nicht mehr ganz in der Realität. Keine einfache Aufgabe für Lena und Kopper, von den alten Leuten verwertbare Aussagen zu bekommen. Direktor Karl Kranz hilft erst recht nicht weiter, er würde die Polizei am liebsten gleich wieder wegschicken. Kranz, selbst im Alter seiner Schützlinge, hat vor Jahren seine Firma abgestoßen, die Villa gekauft und Grünwald zu seinem Lebensinhalt gemacht. Sein Projekt zu schützen, ist sein Hauptziel. Als die Kommissare beginnen, sich mit Willy Vogelsang zu beschäftigen, dem kindlich-seltsamen Hausfaktotum, wird Kranz aggressiv und gibt Willy überraschend ein Alibi.
Emma könnte mehr über Willy erzählen, denn sie hat ihn bei der Leiche gesehen, ihr hat er anvertraut, dass er derjenige ist, mit dem Marina sich treffen wollte. Doch Emma glaubt dem verschreckten Willy, dass er nicht der Mörder ist. Sie möchte ihn schützen und auf eigene Faust herausfinden, wer ihre Freundin umgebracht hat. Sie beginnt, ihre Mitbewohner auszuhorchen. Henk Blumenfeld zum Beispiel, einen früheren Liebhaber Marinas, der nun sie umwirbt.
In ihrer Jugend war Emma Lenas großes Vorbild, ihr wollte sie nacheifern, unabhängig, stark, eigenständig werden. Doch Emma enttäuschte ihre Nichte tief, als sie sich weigerte, sich über ihre Jugend im Faschismus auseinander zu setzen. Das enge Verhältnis wurde jäh unterbrochen und nun ist Emma nicht bereit, es wieder aufzunehmen. Hin- und hergerissen zwischen den Ermittlungen und dem Wunsch nach einer Versöhnung, versucht Lena nebenher herauszufinden, weshalb ihre Tante im Rollstuhl sitzt. Doch Emmas Lähmung hat keine organischen Gründe, sie ist durch eine Sperre in ihrer Seele verursacht. Was sie ausgelöst hat, ist allen im Heim unbekannt. Emma weiß ihre Geheimnisse zu bewahren. Allzu gut zu bewahren, denn während Lena und Kopper Hinweise darauf finden, dass Willy der Schuldige ist, ignoriert Emma die Gefahr, in die sie sich gebracht hat.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Hauptkommissarin Lena Odenthal | Ulrike Folkerts |
Mario Kopper | Andreas Hoppe |
Emma Odenthal | Gisela Trowe |
Karl Kranz | Rudolf Wessely |
Willy Vogelsang | Bruno Cathomas |
Henk Blumenfeld | Gerd Kunath |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Regie: | Didi Danquart |
Buch: | Daniel Martin Eckhart |
Kamera: | Hans-Jörg Allgeier |
Szenenbild: | Urs Beuter |
Erstausstrahlung: 30.03.2003
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