Fragen an Katalin Gödrös (Regie)
Wie hat es Ihnen gefallen, die rauen und eher männlich geprägten Milieus (Boxsport, Gefängnis) zu inszenieren?
Da ich schon immer eine große Liebe zum Genrefilm hege, hat es mir natürlich Freude gemacht, in diese Milieus einzutauchen. Boxen gehörte eh schon zu meiner Leidenschaft, Gefängnisse eher weniger. Das war auch die größte Herausforderung des Drehs, da wir in einem funktionierenden Gefängnis gedreht haben. Und diese teilweise sehr tristen Realitäten haben natürlich eher wenig mit unserer überhöhten Fiktion zu tun. Aber spannend war es auf jeden Fall!
Was ist Ihnen von der Zusammenarbeit mit den Schauspielern in Erinnerung geblieben?
Mit Delia Mayer und Stefan Gubser bin ich auf zwei Schauspieler getroffen, die ihre Figuren sehr, sehr genau kennen, jede Geste, jedes Wort. Und in diesem Fall ging es ja sehr stark um die Beziehung zwischen den beiden. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, sehr genau zu arbeiten und in die Tiefe zu gehen.
Was ist speziell am visuellen Konzept des "Tatort: Ausgezählt"?
Zusammen mit der Kamerafrau Jutta Pohlmann haben wir versucht, aus der Not eine Tugend zu machen. Um unsere "Geisel" präsent zu machen, um sie auch in die Dialoge einbauen zu können, ohne dass man sie hört, haben wir entschieden, sie auf diesem enormen Screen zu zeigen. Das macht ihre Not präsent, aber auch Liz und Reto können mit ihr in einen stummen Dialog treten.
Dann hatten wir sehr viel Zeit im Kommissariat, wo wir uns für die Arbeit mit zwei Kameras entschieden haben, um viel Schnittmaterial zu generieren. Dadurch bleiben die Szenen sehr lebendig, aber wirken trotzdem nicht hektisch aneinandergefügt.
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