Adele Neuhauser im Interview
Waren Sie schon einmal auf einem Schlachthof?
Ich war tatsächlich schon mal auf einem Schlachthof. Damals, als ich noch in Oberbayern gelebt habe, hatte ich einen Berner Sennenhund. Ihn haben wir mit frischem Blättermagen vom Schlachthof ernährt. Ist gewöhnungsbedürftig, denn Pansen stinkt abartig. Aber unser Hund war kerngesund und hatte ein strahlend glänzendes Fell.
Der durchschnittliche Jahres-Fleischverbrauch liegt bei ca. 60 kg pro Person. Wie viel Fleisch essen Sie?
Ich esse immer weniger Fleisch. Angeregt durch mehrere Faktoren habe ich meinen Fleischkonsum drastisch reduziert und ich fühle mich sehr wohl damit.
Hat dieser Tatort Ihr Essverhalten verändert?
Der Dreh hat mich auf meinem Weg, mich zunehmend vegetarisch zu ernähren, bestärkt. Aber ab und an esse ich sehr gerne ein Beef Tartare oder einen Tafelspitz. Schweinefleisch allerdings so gut wie gar nicht.
Als Moritz Eisner sagt, dass er keine Bügelfalten ausstehen kann, antwortet Bibi: „Lavendel ist auch nicht besser.“ Stimmt das und gibt es noch andere Gerüche, die Sie überhaupt nicht mögen?
Diesen Satz kann ich nicht unterstreichen, Lavendel finde ich wunderbar. Es gibt schon ein paar Gerüche, die ich nicht mag. Wie zum Beispiel altes Speiseöl oder Petersilie, die zu lange in einem Wasserglas gestanden hat, und noch andere, aber die führe ich jetzt besser nicht auf, das wäre zu grauslich.
Sie sind als Schauspielerin sehr gefragt, leben privat aber solo. Wie sehen Sie mit jetzt 64 Jahren Ihren weiteren Weg?
In einem Interview habe ich mal gesagt, dass ich keine Zeit für die Liebe hätte. Irgendwann werde ich sehr viel Zeit haben. Aber ob es meine Hauptbeschäftigung dann sein wird, einen Partner für mein restliches Leben zu finden, bezweifle ich. Außerdem, das Tolle an meinem Beruf ist, dass man bis ins hohe Alter spielen kann!
Und wie schaut es aus mit Nikotin? Werden Sie beim Rauchen einen neuen Anlauf zum Entzug nehmen?
Ich hatte ja leider diesen gemeinen Arbeitsunfall beim letzten Dreh und dieser Umstand hat dazu geführt, dass ich so gut wie nikotinfrei bin.
Was ist da genau passiert und werden Sie für die nächsten „Tatort“-Dreharbeiten im Oktober wieder ganz fit sein?
Ich musste in einer Szene mit dem Fahrrad einen abschüssigen Feldweg fahren und an einer bestimmten Stelle einen Reifenplatzer „simulieren“. Leider war ich zu schnell und habe mich verbremst und bin über den Lenker auf meine linke Schulter gestürzt. Ich hatte Glück im Unglück, in vieler Hinsicht. Aber trotzdem mussten mein gebrochener Oberarm und die Gelenkkugel operativ mit einer Platte und neun Schrauben unterstützt werden. Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können. Nun, ich tue alles, um so schnell wie möglich wieder fit zu sein. Täglich versuche ich meinen linken Arm so gut es geht zu bewegen. Ich mache natürlich Physiotherapie und lasse mich noch zusätzlich von einer Cranio Therapeutin und einer Masseurin behandeln. Die kleinen Fortschritte machen mich zuversichtlich, dass ich bis zum Drehbeginn im Oktober wieder fit sein werde.
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