»Es ist das erste Mal, dass ich mich an ein klassisches 'Whodunit' gewagt habe. Es ging mir darum, die Geschichte so zu erzählen, dass die Zuschauer keinen Informationsvorsprung vor den Kommissaren haben. Sie sollen gemeinsam mit Ballauf und Schenk entdecken und rätseln, wer an der Tat beteiligt war. Gleichzeitig wollte ich Figuren entwickeln, die man mögen kann – auch, wenn sie verdächtig sind: die Frau, die aus dem Krieg kommt, der Versehrte, dessen Liebe wohl unerfüllt bleiben wird, der Sohn, der von seinem Vater kaum wahrgenommen wird, sogar der Makler, den die Habgier antreibt. Meine Lieblings-Tatort-Teams sind die, bei denen eine klare Figurenkonstellation herrscht, Ballauf und Schenk gehören dazu. Das erscheint mir am interessantesten für die Geschichte und die Inszenierung. Wer gerne Graphic Novels liest, wird vielleicht Anleihen an die Stilmittel des Comics erkennen: Wenn man bei 'Bobengeschäft' auf die Bildausschnitte achtet, da sind zum Beispiel auch mal Gesichter nur zu Hälfte zu sehen. Immer wieder auch mal eine andere als die klassische Perspektive einzunehmen, darum geht es dabei.
Funde von Weltkriegs-Bomben sind ja ein sehr aktuelles Thema. Das habe ich auch selbst gemerkt: Als ich auf dem Weg nach Köln war für 'Bombengeschäft', musste ich auf der Autobahn einen Umweg nehmen. Ein Teil war gesperrt worden, denn bei einem Fundstück in der Erde befürchtete man, es könne sich um eine Bombe handeln. Und man kann sich ja nie sicher sein, was zu entdecken ist, wenn man mal schaut, was unter der Oberfläche steckt und explodieren könnte – unter der Erde oder in den Menschen.«
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