Fragen an Vladimir Burlakov
Fragen an Vladimir Burlakov
Was hat Sie gereizt, saarländischer „Tatort“-Kommissar zu werden und was bedeutet Ihnen das ganz persönlich?
Zu allererst haben mich die Figur Leo Hölzer und das Drehbuch gereizt. Nun ist es aber auch so, dass Leo Hölzer ein saarländischer „Tatort“-Kommissar ist. Ich sage das deswegen, weil meine Entscheidung die Rolle anzunehmen, darauf basierte, wie präzise sowohl das Drehbuch als auch die sogenannte Figurenbibel, die wir zu den jeweiligen Rollen bekommen haben, recherchiert und geschrieben wurde. Die damit einhergehende Verantwortung, in die „Tatort“-Fußstapfen zu treten, habe ich tatsächlich erst so richtig realisiert, als ich den fertigen Film sah. Der „Tatort“ ist deutsches Kulturgut und ich bin stolz – schon aufgrund meiner Biografie – ein Teil davon sein zu dürfen.
Wie würden Sie Ihre Rolle im neuen SR-„Tatort“ beschreiben? Was sind Sie im Krimi für ein Typ?
Leo musste viel in seinem Leben durchmachen, etwas, das weit in der Vergangenheit liegt, verfolgt ihn noch bis heute. Und jetzt, nach 15 Jahren, muss er sich seiner Vergangenheit endgültig stellen. Leo ist jemand, der ganz genau zuhört, beobachtet, analysiert. Er wird immer versuchen einen neuen, eigenen „Ton“ zu treffen, je nachdem, wer vor ihm sitzt. Vielleicht macht ihn das auch etwas manipulativ. Er versucht Stück für Stück aus kleinen Puzzleteilen ein Bild zusammenzusetzen. Er hat einen sehr psychologischen und reflektierenden Ansatz, an seine Fälle ranzugehen. Er möchte das Gegenüber durchleuchten, es verstehen und erfühlen.
Leo Hölzer – diese Figur verkörpern Sie im Film. Wieviel von Ihrer Persönlichkeit steckt da drin?
Nun, Leo und ich haben in der Tat eine ausschlaggebende Eigenschaft gemeinsam: Ich liebe es ebenfalls Menschen zu beobachten, sie zu analysieren. Ich denke, ich mache das oft, ohne es zu beabsichtigen. Ich bin einfach immer wieder absolut fasziniert, eine neue Persönlichkeit kennenzulernen, jede Persönlichkeit ist so unique und es gibt nichts Spannenderes für mich, als zu versuchen, hinter die öffentliche „Maske“ dieser Person zu blicken, denn wir alle tragen eine.
Wie verlief das Zusammenspiel mit dem gesamten Team am Set? Und mit Regisseur Christian Theede?
Ich könnte einen Monolog darüber schreiben, wie großartig die Arbeit war. Ich kann dem gesamten Team nicht oft genug danken. Es war unser erster gemeinsamer „Tatort“ und es fühlte sich dennoch so an, als arbeiteten wir alle schon sehr viele Jahre zusammen. Jedes Department hat eine so großartige und kreative Arbeit geleistet. Das ist auch der Grund, warum der Film – meiner Meinung nach – so stark geworden ist. Film ist Teamwork und unser Team rockt! Die Arbeit mit Christian Theede war sehr konzentriert, genau und respektvoll und auch wenn das so selbstverständlich klingt, ist es leider nicht immer die Regel.
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