Meret Becker ist Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin
Meret Becker ist Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin
Nina ist eine typische Berlinerin, rau, aber herzlich. Sie hat Mutterwitz und kann sich schnell in ihr Gegenüber einfühlen. Nina kommt von der Straße und spricht die Sprache der Leute. Sie hat einen sicheren Instinkt für Menschen und begegnet ihnen mit viel Gefühl. Doch nicht selten lässt sie genau dieses Gefühl die professionelle Distanz vergessen. Nina wurde im Berliner Arbeiterbezirk Wedding geboren. Als sie neun Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Ihr Vater flüchtet sich in Arbeit und beginnt im Boxclub SV Astoria, in dem er seit Jahren boxt, ehrenamtlich Jugendliche zu trainieren. So wird für Nina und ihre beiden jüngeren Brüder der Boxclub mit seinen starken Männern, dem Trainingsbereich und den Umkleiden zum zweiten "Kinderzimmer".
Nina lebt mit ihrem Mann Viktor und ihren beiden Söhnen, Kaleb (12) und Tolja (16), in Kreuzberg. Sie liebt das Berliner Nachtleben. Nina geht in Clubs und lebt sich beim Tanzen aus – mehr als nur ein temperamentvoller Ausgleich für ihre anstrengende Arbeit im Morddezernat, es ist auch die Sehnsucht nach maximaler Intensität.
Drei Fragen an Meret Becker
Wenn Sie auf Ihren ersten "Tatort"-Dreh zurückblicken: Was hat Sie besonders gefordert, gefreut, überrascht?
Zunächst hab ich mich riesig über das Drehbuch gefreut. Das war wild und hoch emotional. Es fordert einen aber auch sehr, denn zum einen möchte man dem gerecht werden, aber auch weil man versuchen muss dabei den Überblick zu behalten. Da sitzt das Emotionale gleich neben meiner Freundin, der Analyse. Dann freu ich mich natürlich über meinen Kollegen Mark Waschke, der mir großen Spaß macht. Und es ist eine sehr erfreuliche Tatsache, dass die Gastrollen beim "Tatort" immer mit sehr tollen Schauspielern besetzt sind und zwar bis zum kleinsten Gastauftritt. Auch das Team und den Regisseur muss man erst kennenlernen. Das ist natürlich bei jedem Film so. Aber hier sind Mark, ich und das Ermittlerteam eine Konstante. Das zu vereinen ist eine ganz neue Herausforderung und Verantwortung.
Sie spielen Nina Rubin, eine waschechte Berlinerin. Sie selbst sind schon seit sehr langer Zeit in der Stadt zuhause. Was verbinden Sie mit Berlin?
Ich bin hier seit ich ein Kleinkind war, meine Mama ist gebürtige Berlinerin, fast meine gesamte Geschichte hat hier ihr Fundament. Da ist der Abstand nicht sehr groß, um zu beurteilen. Es ist jedenfalls eine der widersprüchlichsten und vielschichtigsten Städte, die ich weltweit kennen gelernt habe. Berlin ist ein bisschen wie New York. Die Stadt gehört zu keinem Land, sie steht für sich. Und sie ist rau. Für die meisten, die ich kenne, ist sie wie eine Liebe, von der man nicht loskommt, obwohl sie einem nicht wirklich gut tut.
Im "Tatort: Das Muli" ermittelt Nina Rubin in einem Fall, in dem ein älterer Bruder seiner 13-jährigen Schwester beisteht. Kennen Sie dieses Einstehen unter Geschwistern aus eigener Erfahrung?
Nina Rubins Wege kreuzen die des Geschwisterpaares im Film gar nicht so sehr und sie hat ebenfalls sehr mit ihrer Familie zu tun, aber ganz anders. Das heißt, das Thema tangiert sie nicht allzu sehr. Ihr Blick ist eher der einer Mutter auf Kinder, die Schutz brauchen. Aber klar, kennen tu ich beides: die Geschwisterliebe, wie die einer Mama.
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