»Gesellschaft im Mikrokosmos und Gewalt sind die beiden Themen, die mich immer begleiten. Ein Gefängnis ist eine geschlossene Welt in sich, eine Welt, die ihre eigenen Spielregeln hat. Hier haben die Kommissare nicht die Hoheit, die sie draußen in der Freiheit haben – und genau diese Form von Ohnmacht, Mauer, die es für die Kommissare zu überwinden gilt, war für mich der Reiz an der Geschichte.
Die Welt hinter den Mauern und die Alltagswelt werden durch das Wunderkind miteinander verbunden – und es gibt eine Spiegelung in Leitmayr, der eine ähnliche Erfahrung wie das Wunderkind mit seinem Vater gemacht hat. Für Leitmayr wird es dadurch ein sehr emotionaler Fall, Batic bleibt da eher der besonnene Ermittler. Und es gibt ein drittes Element – Wie das Wunderkind soll auch der Zuschauer emotional zwischen den Stühlen sitzen. Zum einen wünscht man dem leiblichen Vater, der seine Strafe verbüßt hat, seine Resozialisierung und die Chance sich als Vater zu beweisen, zum anderen versteht man die Pflegeeltern, die die letzten fünf Jahre alles für das Kind getan haben und es von Herzen lieben.
Die Gefängnissituationen sind genauestens recherchiert in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Gefängnisdirektor von Oldenburg – diese Welt realistisch, glaubwürdig und in ihrer Härte zu zeigen, war mir wichtig.«
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