»Als mich im August 2022 die Anfrage von Hamid Baroua von Sappralot Productions erreichte, ob bei uns ein 'München-Tatort' gedreht werden könne, der fast ausschließlich im Gefängnis spiele, war ich zunächst nicht nur überrascht und neugierig, sondern auch nachdenklich. Ob so ein Projekt während des laufenden Betriebes hier sicher realisiert werden könnte? Bereits bei der ersten Besprechung mit meinem Sicherheits- und Leitungsteam spürte ich, dass die Kolleginnen und Kollegen das Vorhaben mit Begeisterung und Leidenschaft unterstützen würden. Relativ schnell war klar, dass die Dreharbeiten mit dem ausgearbeiteten Konzept durchgeführt werden können, ohne irgendwelche Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen.
Ich war erstaunt, mit welchem Enthusiasmus und positivem Spirit die Planungen bis ins letzte Detail durchgeführt wurden. Die Zusammenarbeit mit Sappralot Productions war geprägt von Hilfsbereitschaft und Kollegialität und fand in freundschaftlich konstruktiver Atmosphäre statt.
Für uns Bedienstete des Justizvollzugs, die oft mit klischeehaften Vorurteilen konfrontiert werden, war es nicht nur spannend, hinter die Kulissen der glitzernden Filmwelt blicken zu dürfen, sondern auch dem Filmteam Einblicke in unser tägliches Tun gewähren und damit ein realistisches Bild, frei von Vorurteilen, abgeben zu können.
Besonders beeindruckt hat mich aber die Reaktion des ganz überwiegenden Teils der Gefangenen, die nicht nur äußerst diszipliniert, sondern auch ein wenig 'stolz' auf die Dreharbeiten blickten. Nach meinem Eindruck wurde positiv registriert, dass die Außenwelt in Form der Filmproduktion Interesse an ihrer Situation hatte.
Ich wünsche dem 'Wunderkind' viel Erfolg und gute Kritiken und freue mich auf einen spannenden neuen 'München-Tatort' mit den genialen Hauptkommissaren Batic und Leitmayr. Ich bedanke mich nicht nur persönlich, sondern auch namens aller Bediensteten der JVA Landshut für die gute Zusammenarbeit mit Sappralot Productions und dem Bayerischen Rundfunk.«
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