Fr., 06.01.17 | 22:10 Uhr
Das Erste
Ein ganz normaler Fall
Kriminalfilm Deutschland 2011
Die junge Leah Berger wird in München auf dem jüdischen Friedhof beerdigt, ganz hinten an der Friedhofsmauer, denn Leah hat Selbstmord begangen. Ihr Vater Rafael Berger steht unter Schock. Die Münchner Hauptkommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic befinden sich in einem betriebsinternen Wettbewerb, nur einer kann "Polizist des Jahres" werden. Dann der Anruf: Ein Toter in der neuen jüdischen Synagoge, vermutlich Fremdeinwirkung. Der zuständige Staatsanwalt mahnt "Fingerspitzengefühl" an. Die Ermittler gehen den Fall an wie jeden anderen auch.
Der Tote ist Rafael Berger. Er liegt im jüdischen Gemeindezentrum am Ende einer schmalen Treppe. Die Todesursache ist Genickbruch. Wurde er gestoßen? Die Buchstaben M O S E R sind bei der Blutlache zu erkennen. Jonathan Fränkel, ein orthodoxer Jude, fand die Leiche. Der Vorstand der Synagoge Martin Hirsch vermittelt ihnen den Kontakt zu Justiziarin Claudia Schwarz, doch die Ereignisse überstürzen sich. Aaron, der Schützling von Rabbiner Grünberg, droht von einer Empore zu springen. Aaron ist seit einer Gehirnhautentzündung leicht behindert. Er ist aufgebracht, dass durch die Anwesenheit der Polizisten seine gewohnten Abläufe durcheinander geraten. "Seinem" Rabbi Grünberg hat man in der großen Synagoge "Asyl" gewährt, denn Grünbergs Gebetshaus wird gerade renoviert. Zu Batic fasst Aaron Vertrauen.
Die Ermittler begegnen mehr und mehr einer religiösen Welt, die ihnen nicht vertraut ist. Jonathan Fränkel, so ergeben die Nachforschungen, war abhängig und ist wegen Körperverletzung vorbestraft. Doch er konnte eine Kehrtwende in seinem Leben erreichen. Durch die engagierte Teilhabe von Rabbiner Grünberg hat er seine Frau Miriam kennengelernt, mit der er inzwischen drei Kinder hat. Weil die finanziellen Verhältnisse der Familie eingeschränkt sind, hat Leah die Familie umsonst wohnen lassen. Nach Leahs Tod schickt Vater Berger den Fränkels eine Räumungsklage: ein starkes, ein sehr starkes Mordmotiv.
Die Münchner Kommissare ermitteln in alle Richtungen und finden heraus, dass Leah mit Grossmann, dem verheirateten deutschen Geschäftspartner ihres Vaters, eine Liebesaffäre hatte. Ihr Kind wäre unehelich zur Welt gekommen. Mit Hilfe Rabbi Grünbergs – den besonders Leitmayr lange im Verdacht hat, er sei der Vater von Leahs ungeborenem Kind – kommen sie dem Rätsel um Bergers Tod näher. Din Moser, das Gesetz über den "Verrat eines Juden durch einen Juden an einen Nichtjuden" sagt, "wenn ein Jude im Begriff ist, einen anderen Juden zu verraten, darf man ihn töten". Gilt dieses mittelalterliche Gesetz heute noch?
Playlist
Titel | Komponist | Interpret |
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Konzert für Violine und Orchester B-Dur KV 207 2. Satz: Adagio | W. A. Mozart | C. A. Widmann/Kammerorchester |
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Kriminalhauptkommissar Ivo Batic | Miroslav Nemec |
Rabbiner Grünberg | André Jung |
Aaron Klein | Florian Bartholomäi |
Jonathan Fränkel | Alexander Beyer |
Miriam Fränkel | Annika Blendl |
Michael Großmann | Jörg Hartmann |
Polizist Kögel | David Zimmerschied |
Claudia Schwarz | Ulrike Knospe |
Martin Hirsch | Hans-Jürgen Silbermann |
Rafael Berger | Oliver Nägele |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Steffen Kalkschmid |
Kamera: | Hagen Bogdanski |
Buch: | Daniel Wolf |
Rochus Hahn | |
Regie: | Torsten C. Fischer |
Erstausstrahlung: 27.11.2011
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