Drei Fragen an Ulrich Tukur ...
... alias LKA-Ermittler Felix Murot
Herr Tukur, die von Ihnen gespielte Figur des Felix Murot ist meist stärker als andere Tatort-Ermittler in ihre Fälle involviert. In "Es lebe der Tod" ist Murot Ermittler, Opfer und Retter zugleich. Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für Sie als Schauspieler?
Ulrich Tukur: Keine anderen als die, die ohnehin bestehen. Auch wenn unser neuer Tatort eine komplexere Geschichte erzählt und die Figur auf mehreren Ebenen agiert, ist die Grundstimmung immer die gleiche. Eine leise Verzweiflung, ein stilles Leiden an einer Welt, die aus den Fugen ist, und immer wieder der Versuch, den Wahnsinn des Lebens zu bewältigen und nicht aufzugeben. Das grundiert jede Szene und will gespielt werden, und dann die Dialoge, ja, die müssen Sie leider auswendig lernen. Das ist die größte Herausforderung.
Bei den Verhörszenen in der Gefängniskapelle oder im Krankenhaus müssen Sie oft schnell zwischen verletzlich, einsam und einem professionellen Pokerface hin- und herwechseln. Bereitet man sich auf solche speziellen Szenen besonders vor?
Ulrich Tukur: Nein. Ich benutze immer eine bestimmte Technik, und die kommt dann zum Einsatz, wenn die Kamera läuft. Sie kennen den Text, Sie haben die Situation verstanden, und jetzt schauen Sie Ihrem Gegenüber tief in die Augen. Was sehen Sie da? Was bewirkt das in Ihnen? Und Sie reden und agieren nicht, bevor Sie einen Impuls spüren. Wenn Ihr Mitspieler Sie wirklich ansieht, entsteht immer irgendetwas Schlüssiges.
Durch die Figur des Arthur Steinmetz erhält das Morden im Tatort "Es lebe der Tod“ einen friedlichen, fast würdevollen Aspekt. Glauben Sie persönlich, dass der Tod immer etwas Schlechtes ist?
Ulrich Tukur: Der Tod ist weder gut noch schlecht. Er ist Bestandteil des Lebens, seine oft verdrängte Grundmelodie und der erbarmungslose Schlussakkord.
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