Fragen an Klaus J. Behrendt
Max Ballauf wird von einem alten Trauma eingeholt. Selten hat man ihn so sehr in sich gekehrt erlebt. Haben auch Sie neue Seiten an ihm entdeckt?
Max Ballauf ist gefangen in seiner eigenen Erinnerung, er sieht nicht, wie er da rauskommen kann: Seine Gedanken kreisen darum, dass er eine junge Polizistin erschossen hat. Erschießen musste, in einer absoluten Ausnahmesituation.
Ballauf befindet sich noch mitten im Prozess, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Das macht ihn ratlos und verletzlich. Auch sein Freund und Kollege Freddy und seine gute Freundin Lydia, die ja als Kriminalpsychologin vom Fach ist, können ihm in der Situation nicht helfen. Und selbst beim Schwimmen bekommt er seinen Kopf nicht frei ...
In einer Szene begegnet ihm die getötete Polizistin, die ihn in seinen Gedanken verfolgt, sogar unter Wasser. Wie wurde diese Szene gedreht?
Wir durften nachts im 50-Meter-Becken der Deutschen Sporthochschule Köln drehen, tagsüber wird dort ja trainiert. Es gibt da eine Kamera, die die Schwimmer aus nächster Nähe durch die Bahn begleitet. Das hilft den Sportlern beim Training – und half auch uns beim Dreh. Ehrlich gesagt war es sehr anstrengend, einen ganzen Nachtdreh größtenteils im Schwimmbecken zu verbringen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass es sich um ein 25-Meter-Becken gehandelt hätte. Aber die Bilder, die unser Kameramann Moritz Anton hier eingefangen hat, auch unter Wasser, sind schon etwas Besonderes. Vor allem das Wiedersehen von Max Ballauf mit der getöteten Polizistin Melanie Sommer, schwebend, unter Wasser. Es macht Spaß, mit solchen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten. Unsere Regisseurin Isa Prahl hat hier mit ihrem ersten 'Tatort' eine tolle Visitenkarte hinterlassen.
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