»Der Tatort Weimar ist ja an sich schon besonders, da er zwei der komischsten Schauspieler Deutschlands in den Hauptrollen vereint. Nora Tschirner und Christian Ulmen haben beide einen großartigen Humor und ein außergewöhnliches Gefühl für Timing und Rhythmus. Dazu kommt ein abgefahrenes Autorenteam, das sich verrückte Geschichten traut sowie ein Sender, der diese Geschichten zulässt. Das alles gepaart mit einer Stadt, die ein unglaubliches Potential hat.
Weimar war mir vorher gar nicht so geläufig, ich war nur zu DDR-Zeiten einmal dort. Und auch wenn ich bereits eine Vorstellung dieser Kulturstadt hatte, war mir nicht klar, was sie alles zu bieten hat. Ich empfand es als sehr reizvoll dies zu entdecken und dort zu drehen, da Weimar nicht so klischeebehaftet ist wie vielleicht Berlin oder Stuttgart.
Wir haben ausschließlich an tollen Motiven gedreht. Sehr besonders war der Dreh in Weimars Kanalisation. Das war das mit Abstand härteste Motiv für mich. Ich bin allgemein nicht gern in dunklen und engen Höhlen, ganz ohne Tageslicht. Nach drei Stunden unter der Erde kroch dann langsam die Depression in mir hoch. Zu Enge und Dunkelheit kam die unglaubliche Lautstärke in der Kanalisation hinzu, das war für alle Beteiligten sehr hart, aber am Ende hat es sich auch gelohnt. Es sind wirklich tolle Bilder da unten entstanden.
Spannend war auch der Dreh, als das Krankenbett in Flammen gesetzt wurde. Die Dreharbeiten haben in einer denkmalgeschützten Villa stattgefunden. Alles durfte natürlich nur unter strengen Schutzmaßnahmen umgesetzt werden und stand vorab lange auf der Kippe.
Für mich war es wirklich besonders zu sehen, wie sich die Weimarer über die Dreharbeiten freuen und sie unterstützen. So auch die Arbeit mit der Staatskapelle Weimar, das war wirklich einzigartig. Dieses Maß an Begeisterung und Hilfsbereitschaft habe ich so in anderen Städten noch nicht erlebt. Insgesamt hat jeder Drehtag mit diesem Team, diesen Schauspielern und in dieser Stadt total Spaß gemacht.«
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