Adele Neuhauser im Interview

Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) mit dem Ortspolizisten (Stefan Pohl).
Moritz Eisner und Bibi Fellner mit dem Ortspolizisten. | Bild: ARD Degeto/ORF/Epo Film / Hubert Mican

Bibi Fellner und Moritz Eisner trainieren diesmal auch den Nahkampf. Wie wichtig ist es Ihnen persönlich, für den Ernstfall fit zu sein und sich selbst verteidigen zu können?

Das war für mich mal ein Thema, als ich viel unterwegs war und oft spät nachts nach Vorstellungen noch nach Hause gefahren bin und auf Bahnhöfen auf meine Züge wartete. Jetzt merke ich, dass ich offensichtlich weniger Angst habe. Aber grundsätzlich finde ich es gut, wenn man zumindest weiß, wie man sich schützen und notfalls auch wehren kann. Ich habe zwar nie einen Kurs gemacht, aber ich habe von unserem Polizeitrainer ein paar nützliche Tipps erhalten.

Nach einem Routine-Check bekommt Bibi von ihrem Chef Ernst Rauter miserable Werte bei der physischen und psychischen Verfassung bescheinigt. Wie sportlich sind Sie und wie halten Sie sich fit?

Ich befürchte, dass es mit meiner Fitness zurzeit nicht gut steht. Als ich noch Theater gespielt habe, war ich körperlich in einer sehr guten Verfassung. Beim Drehen werde ich körperlich nicht so gefordert, außer eben mal so wie in der "Trainingsszene2. Ich bin eine zügige Gehe- rin und versuche, so oft wie möglich im nahen Wienerwald einige Kilometer zurückzulegen. Auch erledige ich in der Stadt meist alles zu Fuß, nehme keinen Lift oder Rolltreppen. Mehr schaffe ich leider zeitlich nicht.

Wie wichtig sind für Sie medizinische Checks?

Ich gehe nur zum Arzt, wenn mir was fehlt. Aber durch die damalige Stammzellenspende für meinen an Leukämie erkrankten Bruder bin ich so durchgecheckt worden, dass ich das Gefühl habe, das reicht jetzt für ein paar Jahre. Hoffentlich!

Bibi Fellner liegt wegen Ansteckungsgefahr hilflos und isoliert in einem "Schneewittchensarg" unter einer großen Plastikfolie. Welche Gedanken schossen Ihnen da durch den Kopf?

Ich dachte an meinen Bruder, der zu diesem Zeitpunkt auf meine Stammzellenspende wartete und sicher große Angst hatte. Ich habe diese Spende dann auch wenig später noch während der Dreharbeiten gemacht.

Unter den Komparsen gab es Frauen und Männer, die wirklich flüchten mussten. Sie haben mit einigen Laiendarstellern gesprochen. Was hat Sie besonders berührt?

Es ist so unglaublich, was diese Menschen und viele andere auf sich genommen haben, um ein friedliches Leben führen zu können. Ich empfand es als sehr beglückend, dass wenigstens einige von ihnen für die kurze Zeit der Dreharbeiten die Möglichkeit hatten, durch ihre Arbeit ihrer momentanen Situation zu entfliehen.

Zur Motivation für Ihre Autobiographie "Ich war mein größter Feind" war zu lesen: "Solange man in seinem Leben noch etwas ändern kann, sollte man eine Biographie schreiben..." Was möchten Sie in Ihrem Leben ändern?

Beflügelt hat mich dieser Satz nicht, aber er hat mir eine Legitimation gegeben. Ich empfand mich lange Zeit als zu jung, um schon jetzt eine Rückschau zu wagen. Aber es geht ja nicht nur darum, sich zu erinnern, sondern auch darum, warum erinnere ich mich an diese Momente und was lerne ich daraus. Und habe ich mich verändert und was kann ich noch ändern...

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