Drei Fragen an Petra Lüschow

Frederick Seibold (Helgi Schmid, Mitte).
Frederick Seibold. | Bild: HR/Degeto / Bettina Müller

Drei Fragen an Petra Lüschow

In der Entführungsszene am Anfang der Tatort-Folge tragen die Täter Hundemasken, warum gerade Hundemasken?

Ich spiele mit dem Bild der Hundemasken. Das heißt, ich lege mich da nicht auf einen Grund fest, finde es vielmehr spannend, was das Publikum assoziiert oder damit verbindet. Das hängt auch von jedem Einzelnen, jeder Einzelnen ab und von der Lust am Assoziieren und dem, was Menschen über hundeköpfige Wesen wissen. Die Hundemasken sind hier zuallererst auch unheimlich, gleichzeitig leicht grotesk, komisch, was also auch schon gleich zu Anfang den Ton des Films unterstreicht, der ja schon stilisiert ist, tragisch und schwarzhumorig und über den herkömmlichen Realismus hinausweist. Tiere spielen in diesem Tatort eine Rolle, der Hund als treuer Begleiter, die verschiedenen Hunderassen, meistens hierarchisch stark untergeordnet, die Katze als eigensinniges Wesen, das mehr seine eigenen Wege geht. Konrad Seibold identifiziert sich als tragischer Narzisst nur eher mit der Katze, fordert aber trotzdem eher Gefolgschaft. Insofern könnte man sagen, drückt sich sein Widerspruch hier aus.

In dem Krimi sind die Frauenfiguren auffallend und wohltuend selbstbewusst gezeichnet. Oder schaut das nur so aus?

Ich würde mir wünschen, dass Frauenfiguren häufiger so klar und selbstbewusst sind. Ich erlebe Frauen eher so, und viel vielstimmiger, als uns das herkömmliche TV-Bild oft vermittelt. Und trotzdem geht es ja auch hier nicht unbedingt um einen vordergründigen Realismus. Ich möchte hier noch mal auf die Stilisierung verweisen, das heißt, es gibt eine Lust an diesem heimlichen Triumph der Frauen, der immer mal wieder um die Ecke lugt, was sich stilistisch und inszenatorisch ja durchzieht.

In dem Film spielen zwei Sportarten eine Rolle: Golf und Kampfsport. Haben Sie darin selbst Erfahrungen oder betätigen Sie sich anderweitig sportlich?

Golf interessiert mich insofern, weil es ein hoch anspruchsvolles Spiel ist, irgendwas zwischen Zen und Technik, und trotzdem ist Golf– nachdem Tennis der Modesport der 80er und 90er war – inzwischen vor allem ein Statussport mit viel Distinktionsgewinn. Ich schwimme, und zwar intensiv. Ich kenne sehr viele Frauen, die Kampfsport gemacht haben, Kickboxing, Wendo, Aikido, Judo. Ich selbst spiele lieber Mikado, ich mag keinen Gruppensport, deswegen auch das Schwimmen.

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