Drei Fragen an Sebastian Blomberg
Obwohl er Polizist ist und in seinem Berufsleben schon viel Schreckliches gesehen hat, lässt Martin Rascher der Serienmord an vier Kindern, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, nicht mehr los und er ist regelrecht traumatisiert davon. Was geht in Rascher vor und wieso kann er das nicht vergessen?
Man kann nur mutmaßen, die Geschichte gibt keine Antworten auf diese Fragen. Sicher lassen ihn diese Morde deswegen nicht mehr ruhig schlafen, eben weil er sie nie aufklären konnte. Und er hat in verantwortlicher Position ermittelt, als es um die Aufklärung der Morde ging. Das nagt an ihm, ist zu einer Obsession geworden. Deswegen hat es mir immer gefallen, dass für Rascher mit der Auflösung des Mordfalles um Jonas Ginori nichts gelöst ist, er bleibt zurück im Revier und arbeitet weiter. Er bleibt unerlöst.
Martin Rascher möchte immer, dass alles mit rechten Dingen zugeht und will sich in seiner Position nicht angreifbar machen. Wie würden Sie seinen Charakter beschreiben?
Ich halte ihn für zutiefst empathisch. Mancher würde sagen, zu empathisch für diesen Job. Aber wer sagt, dass Polizisten kalte, distanzierte Ermittlungsautomaten sein müssen? Aus dieser Empathie entspringt sein Wunsch, sich den Menschen gegenüber, mit denen er tagein tagaus zu tun hat, anständig und integer zu verhalten.
Welche Szene ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Die Szene am Tatort des Mordes, in der Ellen Jonas nötigt, die Tat nachzustellen. Der junge Mann war beachtlich, Sekunden vor dem Take noch wie ein Flummi am Set herumgesprungen, um dann auf den Moment, als die Klappe geschlagen wird, hochkonzentriert und ernsthaft in der Szene Rede und Antwort zu stehen.
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