Notizen von Bernd Schwamm
Der Drehbuchautor Bernd Schwamm über den "Tatort: Aus der Tiefe der Zeit".
»Ein Mord ist nicht nur der Anfang, sondern auch das Ergebnis einer Geschichte. Eine Entwicklung. Wobei das Ende auf die Vergangenheit weist und darin seine Erklärung finden kann.«
»Ein Toter wird in der Straße ausgegraben. Wie ist er in diese fatale Lage geraten? Die Kriminalisten werden zu Archäologen. Ihre Aufgaben: Spuren entdecken und sichern. Aussagen von Zeugen auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen und interpretieren. Wer hat welche Interessen? Was wird erinnert? Was ist Lüge und Schutzbehauptung? Wer ist Opfer – wer ist Täter? Eine Tür öffnet sich zur nächsten.«
»Das Terrain: Eine Stadt, Firmen, Behörden, Komplizen – und eine Familie.«
»Die Familie ist in diesem Fall repräsentiert durch eine Mutter. Immer diese Mütter, vor denen sich auch Hitchcock gefürchtet hat. Eine Mutter, zu deren Angehörigen nicht nur die Kinder, sondern auch Freunde, Liebhaber und Bedienstete zählen. Eine illustre Gesellschaft mit Sinn für Show und Unterhaltung. Ein Zirkus. Aber eben ein Matriarchat - wie aus uralten Zeiten.«
»Heute ohne festen Bestand. Wir bewegen uns auf brüchigen Fundamenten und schwankendem Boden. Ein Wirbel tut sich auf – ein Malstrom, in dessen Sog auch die Ermittler geraten.«
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