Ingo Naujoks: Der Schauspieler über den "Tatort: Pauline"

"Wenn meine hochverehrte Mitbewohnerin, die Kommissarin Charlotte Lindholm, kränkelt, so wie im neuen 'Tatort: Pauline', gehe ich als Martin Felser schon mal aufs Ganze und umsorge sie mit Kamillentee und Wärmflasche. Beste Gelegenheit für Maria Furtwängler und mich, das relativ innige Verhältnis zwischen diesen beiden auf sehr skurrile Weise zu erzählen. Denn schließlich springt der bekennende Hypochonder Martin, der selbst schon mit Gipsbein und Krücken durch die Wohnung humpelt, für Charlotte mutig über seinen Schatten – obwohl er sich vermutlich viel lieber von ihr pflegen lassen würde. Aber für Charlotte tut Martin einfach alles.

So wählt er sich für seinen geplanten Kuraufenthalt geschickt den Ort Jesteburg aus, in ziemlich direkter Nähe zu dem Dorf, in dem Charlotte Lindholm gerade ermittelt. Im Kurheim genießt es Martin nun seinerseits, dort mit einigen älteren Patientinnen Karten zu spielen, Kekse zu knabbern und sich von den fidelen Damen umsorgen zu lassen. Außerdem kann er dort als Schriftsteller bewundernde Blicke auf sich ziehen – das ist Martin, wie er leibt und lebt. Ich persönlich versuche übrigens, um Kurorte und Reha-Kliniken einen großen Bogen zu machen – so lange ich mir das noch leisten kann. Mir reichte es schon, dass mir für den Dreh ein Bein nach allen Regeln der Kunst eingegipst wurde: Zum einen ist es unbequem, zum anderen tut es doch etwas weh, wenn der Gips abends nach Drehschluss wieder aufgeschnitten und abgenommen wird.

Als Schauspieler habe ich es allerdings genossen, hier in der Kurklinik einige Szenen zusammen mit Corinna Harfouch zu drehen. Sie ist eine der besten Schauspielerinnen, die wir haben, und ich bin ein ganz großer Fan von ihr. Es ist schon erstaunlich, wie sie sich von einem Moment zum anderen in Paulines verhuschte, trauernde und verzweifelte Mutter verwandelt, als hätte sie einfach einen Schalter umgelegt. Außerdem schafft sie es, allein aus Gestik, Mimik und Stimmführung eine Figur lebensecht zu gestalten, obwohl ihr das Drehbuch nur wenig Text zur Verfügung stellt – Respekt."

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