Regisseur und Autor Ralf Husmann
Herr Husmann, vor welcher Herausforderung steht ein Drehbuchautor, ein Format zu schreiben, das nur wenige Minuten lang sein darf?
Zunächst mal vor der, dass er nicht viel Zeit hat. Trotzdem wollte ich eben keine Sketche schreiben, sondern Mini-Dramen, die idealerweise auch noch komisch sein sollten. Es ist ein bisschen wie beim Speed-Dating in der Pathologie: Man hat nicht viel Zeit für einen ersten Eindruck und will es trotzdem interessant machen.
Wie fanden Sie die Idee, erstens ein Spin-off für einen Tatort zu schreiben und zweitens der Figur Dr. Falko Lammert ihre eigene Serie zu geben?
Erstens total folgerichtig und eigentlich erstaunlich, dass da noch keiner drauf gekommen ist, immerhin hat es sogar "Beverly Hills 90210" mit "Melrose Place" schon vorgemacht, und zweitens logisch, denn Dr. Lammert ist natürlich der Arzt, dem die Toten vertrauen, auch außerhalb des Tatorts.
Abgesehen von der Länge der Formate – inwiefern gibt es qualitative Unterschiede zwischen einer Serie, die auch für Online-Zwecke konzipiert ist, und einer TV-Produktion?
Wir haben versucht, nicht in diesen Kategorien zu denken, sondern einfach die beste Umsetzung für die Texte zu finden. Wenn Leute sich mittlerweile Blockbuster auf dem Smartphone angucken, haben sich die Unterschiede in den Macharten weitgehend erledigt.
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