Ole Puppe als Journalist Paul Jacobs
Paul Jacobs ist Leiter der Aachener Lokalredaktion des "Westdeutschen Merkurs". Früher war er eine Edelfeder, umschwärmt von den bedeutendsten Zeitungen des Landes. Er kämpfte gegen jegliche Ungerechtigkeit, deckte undercover politische und gesellschaftliche Skandale auf. Doch eines Tages trat er einem sehr hochstehenden Politiker auf die Füße. Der einflussreiche Volksvertreter setzte Pauls Verleger unter Druck, und der knickte ein: Pauls Artikel wurde nicht gedruckt.
Der Verleger bot Paul eine Abfindung an, um den Vertrag zu kündigen. Erbost über das Vorgehen, lehnte Paul ab, nicht zuletzt, weil er völlig verschuldet ist. Als Gesellschafter einer Spendenorganisation war er von seinen Partnern betrogen worden und sitzt nun auf einem Berg an Schulden. Er konnte es sich also gar nicht leisten, den Vertrag aufzulösen. Zum Glück ist sein Vertrag auch unkündbar. Um ihn aber zur Aufgabe zu zwingen, versetzte man ihn in die Lokalredaktion nach Aachen. Doch Paul gab nicht auf und blieb.
Jahr für Jahr wurde ihm das Redaktionsbudget gekürzt. Paul hielt dagegen, schaffte ein Umfeld, mit dem er die Redaktion mit einem sehr geringen Budget am Laufen halten kann. Für sein bequemes Leben sorgen Gefälligkeitskritiken für Restaurants, Autohäuser und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs, die er seine Leute schreiben lässt.
Doch all diese Erlebnisse haben aus dem einst engagierten Journalisten einen Zyniker werden lassen, der seine verletzliche Seele mit einer dicken Haut schützt. Er hat aufgehört zu schreiben, denn das macht ihm nur bewusst, was er verloren hat. So bleibt Paul genug Gelegenheit, tief ins Glas zu gucken, die eine oder andere schmutzige Affäre zu haben und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen – bis Maja auftaucht ...